Tradition und Innovation

TRIER. Lob, Ehre und Anerkennung für herausragende unternehmerische Leistungen: Die Lederfabrik Johann Rendenbach junior GmbH & Co. KG und die "Fabri GmbH" sind die Preisträger des achten Holkenbrink-Preises.

Neue Produkte, Verfahren oder betriebliche Strukturen: Die gilt es mit dem renommierten Holkenbrink-Preis, benannt nach dem langjährigen rheinland-pfälzischen Wirtschaftsminister Heinrich Holkenbrink, auszuzeichnen. Die Jury aus der Trierer Industrie- und Handelskammer (IHK), der Handwerkskammer (HWK), der Fachhochschule Trier und der Universität Trier, aber auch Ministerpräsident Kurt Beck waren sich einig: Die diesjährigen Preisträger, die Lederfabrik Johann Rendenbach in Trier und die Trierer "Fabri GmbH", sind Aushängeschilder für ihre Leistungen im Wirtschaftsleben der Region Trier. Waren es in den vergangenen Jahren oft technische Innovationen, die zur Verleihung der Auszeichnung anregten, so ging es diesmal im Besonderen um neue Betriebs-Strukturen, um "unternehmerische Visionen von Markt und Marketing", wie HWK-Präsident und Laudator Hans-Josef Jänschke betonte. Auch Ministerpräsident Kurt Beck würdigte das Engagement der Preisträger, "nicht in Beharren zu verfallen, sondern Veränderungen aufzunehmen". So wird etwa die Lederfabrik Rendenbach - gegründet 1871 - heute bereits in der vierten Generation von Hanns Rendenbach geführt. Sie gehört damit zu den ältesten Unternehmen Triers. Auch wenn sie als nur einer von vier Herstellern deutschlandweit noch die alte Technik des Altgrubengerbens beherrscht, hat sich das Unternehmen Tradition und Innovation gleichermaßen verschrieben. Mittels gezielter Investitionen sowie rationellen Logistik-, Verwaltungs- und Versandstrukturen ist das Unternehmen weltweit zum größten Lieferanten für die Schuhboden- und Maßschuhfertigung mit diesem Verfahren geworden. "Es war die richtige Entscheidung, nicht aus falsch verstandenem Traditionalismus zum Museums-Betrieb zu erstarren, sondern mit der Moderne Schritt zu halten", lobte Jänschke. Das koordinierte Angebot der Leistungen von Malern, Tischlern, Installateuren, Heizungsbauern, Elektrotechnikern, Fliesenlegern und Raumausstattern war der Holkenbrink-Jury die Auszeichnung der "Fabri GmbH" und ihrer Gründer Horst Langen und Wolfgang Scholtes wert. Sie bezeichnete Laudator Jänschke mit ihrer Kooperation von Handwerksarbeit bei Angebot, Marketing und Produktion als "Trendsetter einer konsequenten Kundenorientierung". Handwerk aus einer Hand sei seit 1994 kein Problem mehr. IHK-Präsident Wolfgang Natus sprach sich in diesem Rahmen für die Schaffung eines innovationsfreudigen Klimas aus. "Nur mit Vorsprüngen bei der Innovation und Entwicklung neuer Produkte und Verfahren sichern wir unsere Leistungsfähigkeit", sagte Natus. Gerade die Innovationsfinanzierung sei begrenzt. Er plädierte für die bessere Vernetzung des Hochschulwissens mit der Wirtschaft, was Triers Fachhochschulpräsident Bert Hofmann dankbar aufgriff. Er bat um stärkeres gegenseitiges Interesse an Ressourcen und Kooperationsmöglichkeiten, denn "Wissens- und Technologie-Transfer stellt ein wesentliches Schmiermittel für innovative Unternehmertätigkeit dar".

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort