Training für Jobsucher

TRIER. Wer ernsthaft eine neue Stelle sucht, wird nur Erfolg haben, wenn er die Suche als einen Vollzeitjob begreift. In der Region Trier begleiten und unterstützen Bewerbungszentren diese Aufgabe.

 Die Optimierung des Lebenslaufs und der Bewerbungsmappe ist nur eine Trainingseinheit in den neuen Bewerbungszentren. Die Trainer Jörn Kiewning (links) und Harald Wiesenmüller (rechts) wissen, wie für jeden persönlich die perfekte Mappe aussehen kann.Foto: Jutta Edinger

Die Optimierung des Lebenslaufs und der Bewerbungsmappe ist nur eine Trainingseinheit in den neuen Bewerbungszentren. Die Trainer Jörn Kiewning (links) und Harald Wiesenmüller (rechts) wissen, wie für jeden persönlich die perfekte Mappe aussehen kann.Foto: Jutta Edinger

"Gestatten: Peter Müller. Mein neuer auf zwei Monate befristeter Job: Arbeitssucher." So könnte Herr Müller sich vorstellen. Sein Arbeitstag beginnt morgens um 8 Uhr. Wenn er um 16 Uhr Feierabend hat, hat er zusammen mit 15 Kollegen daran gearbeitet, wie jeder einzelne von ihnen seine Selbstdarstellung bei Bewerbungen verbessern kann.Finanziert werden die intensiven Seminare vom Arbeitsamt Trier. In der Region können sich 210 Menschen beraten lassen, allein in der Stadt Trier sind bei fünf Bewerbungszentren 80 Plätze frei. Dieses Angebot des Arbeitsamtes ist in Rheinland-Pfalz und dem Saarland einmalig. Die Bewerbungszentren richten sich speziell an bestimmte Berufsgruppen: Jugendliche ohne Abschluss können sich bei der Beschäftigungs-Service- und Beratungsgesellschaft in Trier fit für den Job machen. Handwerker finden bei der Handwerkskammer spezielle Mitarbeiter in Trier und Gerolstein, die sie unterstützen.Konzentration auf "marktfähige Arbeitslose"

Die Deutsche Angestellten-Akademie kümmert sich in Trier und Bernkastel-Kues um Leute aus dem kaufmännischen Bereich. Arbeitssuchende mit einer Schwerbehinderung werden von der Tüv-Akademie in Daun und Trier unterstützt. Akademiker und Fachkräfte werden von Target in Trier bei der Stellensuche beraten, neudeutsch "gecoacht".Die Kasse der Arbeitslosenversicherung entlasten will man durch das Modellprojekt in Trier. Das Arbeitsamt Trier konzentriert sich auf "marktfähige" Arbeitslose und kauft für die Vermittlung die Kompetenz der Bildungsträger ein, die für Erfolge mit Prämien belohnt werden. Statt Hilfe vom Staat in Form von monatlichen Zahlungen will man den Arbeitslosen Hilfe zur Selbsthilfe geben.Arbeitsamts-Direktor Hans Dieter Kaeswurm ist trotz hoher Arbeitslosenzahlen zuversichtlich: "Es gibt auch in der Region Trier einen Arbeitsmarkt, auch für Akademiker." Wer bei der Suche allerdings nur auf Stellenanzeigen reagiert, wird kein Erfolg haben. Es gilt aufzuspüren, bei welchen Betrieben sich etwas entwickelt und dann den Nutzen formulieren zu können, den man als Mitarbeiter einbringen kann. Entsprechend lautet das Trainingsprogramm bei Target: hinschauen, die Situation analysieren, kreativ werden, Ziele entwickeln, aktiv werden und loslegen. "Jeder muss seinen persönlichen Arbeitsmarkt entdecken. Es gilt, sich etwas einfallen zu lassen. Von alleine ergibt sich nichts", sagt der Coach Jörn Kiewning von Target.

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