Trübe Ertragslage trotz Gäste-Plus

TRIER. (red) Die schlechte wirtschaftliche Lage und die damit verbundene Konsumzurückhaltung haben auch in der abgelaufenen Wintersaison 2002/2003 die regionale Tourismuswirtschaft vor ernsthafte wirtschaftliche Schwierigkeiten gestellt.

Noch für das gesamte letzte Jahr hatte das Statistische Landesamt der Region Trier mit einem leichten Plus bei den Übernachtungen (plus 2,3 Prozent) und bei der Zahl der angekommenen Gäste (plus 3,6 Prozent) eine im Landesvergleich erfreuliche Entwicklung bescheinigt.Doch die Saisonumfrage der Trierer Industrie- und Handelskammer IHK zeichnet ein komplexeres Bild: In jedem dritten Betrieb des Beherbergungsgewerbes verlief die Wintersaison 2002/2003 schlecht. Immerhin zeigen sich hier erste Ansätze einer Entspannung, denn nach 13,7 Prozent im Vorjahr bezeichneten 25 Prozent die derzeitige Geschäftslage als gut.Ein ähnliches Bild ergibt sich bei den Restaurant-Betrieben. Die sich progressiv entwickelnden Kosten sowie anhaltender Konsumverzicht haben deutliche Spuren hinterlassen und spiegeln sich in der angespannten Ertragslage wider. Rund zwei Drittel der Betriebe mussten eine Verschlechterung der Erträge verkraften, da die erforderlichen Preiserhöhungen nicht an die Gäste weitergegeben wurden. Auch für die kommende Saison sind die Beherbergungs- und Restaurant-Betriebe mit ihren Prognosen sehr zurückhaltend. Jeder zweite Betrieb geht von einer gleich bleibend schwierigen Geschäftslage aus. Dies spiegelt sich auch in ihrer Beschäftigungs- und Investitionsplanung wider. 73 Prozent der Hoteliers und 59,5 Prozent der Gastronomen rechnen mit einer unveränderten Beschäftigtenzahl, jeder vierte Betrieb mit rückläufigen Investitionsausgaben. Dass die anhaltend schlechte Wirtschaftslage und die Meldungen über Terror, Irak-Krieg und Sars ihre Spuren in der Tourismuswirtschaft hinterlassen, zeigen die Stellungnahmen der Reisebüros im IHK-Bezirk Trier. Jeder zweite Betrieb bezeichnet seine Geschäftslage als schlecht (Winter 2001/2002: 33,3 Prozent). Bei 78,6 Prozent der Betriebe sind die Umsätze im Vorjahresvergleich gesunken. Auch nach dem schnellen Ende des Irak-Krieges bleiben 40 Prozent der Reisebüros skeptisch und rechnen mit einer Verschlechterung der Lage.

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