Türöffner zum Traumjob

TRIER/IRSCH. (ph) Für Sascha Kron haben sich die drei Wochen mehr als gelohnt: Als Schüler der 8. Klasse machte er ein Berufspraktikum beim Malerbetrieb Schwebach in Irsch. Heute ist Kron bei der Firma Auszubildender - und froh, damals seinen Traumjob gefunden zu haben.

Schon als kleiner Junge habe er zu Hause mit Begeisterung sein Zimmer geweißelt, erzählt Kron. "Das Anstreichen hat mir schon sehr gut gefallen", sagt der heute 17-Jährige. Doch würde ihm das auch als Beruf Spaß machen? Da sei er sich nicht so sicher gewesen, erinnert sich Kron. Nach dem Berufspraktikum allerdings war ihm klar: Malern war genau, was er machen wollte. Dennoch zeigte er seinem "Traumberuf" zunächst die kalte Schulter und machte die mittlere Reife. Als er sich danach bei Schwebach um eine Lehrstelle bewarb, hatte man dort den geschickten und motivierten Praktikanten von einst nicht vergessen. "Ich hatte ihm schon nach dem Praktikum empfohlen, sich bei uns für eine Lehrstelle zu bewerben", sagt Malermeister und Firmeninhaber Heiner Schwebach. Vor allem habe ihm imponiert, dass der junge Mann nicht nur mit den älteren Kollegen gut auskam, sondern auch den Kunden gegenüber eine gute Figur machte und - nicht zuletzt - mit Walze und Pinsel umzugehen verstand. Generell empfehle er ein Betriebspraktikum als "Testphase, ob eine sich anschließende Lehre auch zu Ende geführt werden kann", sagt Schwebach, der auch Lehrlingswart der Maler- und Lakierer-Innung ist. Werde die Lehre nach einigen Monaten abgebrochen, seien die Enttäuschung und auch die finanziellen Nachteile auf beiden Seiten groß. Deshalb rät Schwebach den Schülern, sich schon frühzeitig über die von ihnen favorisierte Branche und die Betriebe, bei denen sie sich bewerben wollen, im Internet oder aus Zeitungsannoncen zu informieren. Dieser Ansicht ist auch Petra Kollmann. Sie ist Schulbeauftragte bei der Handwerkskammer Trier und rät Berufsschülern der 8. und 9. Klasse, "in den Ferien so viele freiwillige Praktika wie möglich zu machen".Persönlicher Eindruck kann viel ausgleichen

Schließlich würden bundesweit 20 Prozent aller beruflichen Ausbildungen vorzeitig abgebrochen, oft wegen falscher Vorstellungen von der beruflichen Wirklichkeit. Meist würden schon ein paar Tage Praktikum genügen, um einen Eindruck vom Arbeitsalltag zu bekommen - und meist auch einen Fuß in die Tür, sagt Kollmann. "Besonders, wenn das Zeugnis mal nicht so gut ist, kann der persönliche Eindruck vieles ausgleichen." Nicht selten stehe am Ende eines Praktikums dann das Angebot, sich doch zu bewerben. Wie bei Sascha Kron, der nur eine einzige Bewerbung schreiben musste - und danach seinen Traumjob bekam. Informationen über diejenigen Betriebe, die in der Region ausbilden, bietet der "Ausbildungsatlas" der Handwerkskammer Trier, Loebstraße 18, 54292 Trier, www. HWK- Trier.de, Telefon 0651/207-0.

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