Unilux schrumpft stetig

SALMTAL. 74 Mitarbeiter der Firma Unilux müssen gehen. Für die verbliebenen 440 Mitarbeiter wurde die Stundenzahl von 36 auf 40 hoch gesetzt - ohne Lohnausgleich.

Aufgrund eines seit Anfang Juli unerwartet eingetretenen Nachfragerückgangs bei Fenstern und Haustüren müssten 74 Unilux-Mitarbeiter entlassen werden, gab der Vorstandsvorsitzende Alfred Meeth gestern bekannt. "Zwischen Geschäftsleitung und Betriebsrat wurden ein Interessensausgleich und ein Sozialplan vereinbart, um die jetzige Personalreduzierung so sozialverträglich wie möglich durchzuführen", hieß es weiter. Wie der Sozialplan aussieht und wie hoch möglicherweise die Abfindungen ausfallen, dazu gab es keine Stellungnahme, auch nicht von Betriebsratschef Wolfgang Haeder. Für die verbleibenden 440 Mitarbeiter des Unternehmens, das nach eigenen Angaben das größte rheinland-pfälzische Fensterunternehmen ist, wurde die Wochenstundenzahl von 36 auf 40 ohne Lohnausgleich hoch gesetzt. Seit 1996 habe sich der Bedarf an Fenstern und Türen halbiert, so Meeth. Der jetzige drastische Rückgang sei eventuell auf das Ende des Vorzieheffektes durch die Diskussion um die Abschaffung der Eigenheimzulage zurückzuführen. Dieser Effekt habe die Nachfrage im ersten Halbjahr noch gestützt, erklärte Meeth. Zudem sei auch im Renovierungsbereich eine deutliche Zurückhaltung spürbar. Insider, die die Flaute in der Fenster- und Türenbranche bestätigen, berichten, dass es bei Unilux in den vergangenen Jahren immer wieder Kurzarbeit und Entlassungen gegeben habe. Das 1955 ursprünglich als Schreinerei gegründete Unternehmen beschäftigte einst 600 Mitarbeiter. Alfred Meeth verwies gestern außerdem auf weitere Maßnahmen zum Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit. So habe die Firma in diesem Monat eine neue Haustürpalette mit mehr als 100 Modellen und ein neues Kunststoff-Fensterprogramm im deutschen, österreichischen und Schweizer Markt präsentiert. Die Innovationen seien gut aufgenommen worden, Beschäftigungseffekte seien aber erst im nächsten Jahr zu erwarten. Unilux habe zudem ein neues System für Klein- und Großfassaden entwickelt und in diesem Jahr mehrere Millionen Euro in eine neue Fertigungsanlage für Kunststoff- und Holzfenster investiert.

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