Unnötige heiße Luft

TRIER. 2006 kommt der Energiepass - wer ein Haus kauft oder mietet, sieht dann auf einen Blick, ob es gut gedämmt ist und wie effizient die Heizung arbeitet. Doch der Energieverbrauch hängt nicht nur vom Zustand des Gebäudes ab, sondern auch vom Verhalten seiner Bewohner. Das gilt vor allem jetzt in der Heizperiode.

Draußen wird es allmählich kalt, in den meisten Haushalten wird spätestens dieser Tage die Heizung angestellt - und es könnte richtig schön gemütlich sein, wenn da nicht der Gedanke an das Portemonnaie und die steigenden Energiepreise wäre. Doch hohen Heizkosten kann man einiges entgegen setzen: Wer einige Regeln beherzigt, kann bis zu 500 Euro an Heizkosten sparen - hat die Verbraucherzentrale ausgerechnet. Hier einige Empfehlungen: Die Heizung muss nicht immer bis an den Anschlag aufgedreht werden. Wer das tut, verschwendet nicht nur Energie, er erhöht auch das Risiko, krank zu werden. Überheizte Räume schwächen das Immunsystem. Experten empfehlen: Wer im Pulli schwitzt, sollte sich nicht ausziehen, sondern die Heizung herunterdrehen. So erübrigt sich nicht nur das Geld für Grippostad & Co.: Der Verbraucherzentrale zufolge spart die Senkung der Raumtemperatur um drei Grad in einer 50-Quadratmeter-Wohnung jährlich 115 Euro. Temperatur-Empfehlungen: Bäder 20 bis 23 Grad (bei Benutzung), Wohnräume 20 bis 21 Grad, Schlafräume und Küche 17 bis 19 Grad, Flure 17 Grad. Moderne Heizungen arbeiten schnell - niemand muss sie abends aufdrehen, damit es morgens warm ist. Vorhänge, Jalousien und Läden zu schließen, spart zusätzlich Energie. Wer unterwegs ist, braucht keine warme Wohnung: Sind die Bewohner kurz außer Haus, reicht eine Temperatur von 15 Grad, wer länger weg ist, sollte das Thermostat auf zwölf Grad herunterdrehen. Man braucht kaum handwerkliches Geschick, um die Wände hinter Heizkörpern zu dämmen - und der Einspar-Effekt ist groß. Dämmstoffe und Anleitungen dazu gibt‘s in jedem Baumarkt. Weg mit den Möbeln vor dem Heizkörper! Auch Verkleidungen oder Gardinen schlucken Unmengen an Energie. Fachleute behaupten: Wenn die aufgewärmte Luft frei zirkuliert, spart der Bewohner einer 50-Quadratmeter-Wohnung bis zu 255 Euro im Jahr. Der Heizkörper gluckert? Lassen Sie Luft ab. Sie verhindert, dass er sich richtig erwärmt. Das gilt auch für einen geringen Wasserstand. Deshalb: regelmäßig überprüfen! Fenster zu - Fenster auf! Wer seine Fenster auf Kipp stellt, heizt den Hof. Sinnvoller ist es, sie mehrmals am Tag ganz zu öffnen und fünf Minuten lang Durchzug zu machen - bei abgestellter Heizung, versteht sich. Einsparpotenzial für die 50-Quadratmeter-Wohnung: 128 Euro pro Jahr. Alles im Kopf? Wer diese Tipps kennt, darf sich jetzt einen Tee kochen, eine Kerze anzünden - und die gemütliche Jahreszeit ohne Angst vor einem bösen Erwachen im Frühjahr genießen. Weitere Informationen gibt es im Internet - zum Beispiel unter www.verbraucherzentrale-rlp.de oder www.bund-pfalz.de.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort