Vertrocknete Erlöse

MAINZ. (win) Die lange Dürreperiode im heißen Sommer beschert den rheinland-pfälzischen Landwirten Einbußen von rund 80 Millionen Euro. Die Lage der Bauern habe sich erheblich verschärft, sagte Landwirtschaftskammerpräsident Günther Schartz.

Starke Ertragseinbußen bei Getreide, Ausfälle bei Obst, Gemüse und Kartoffeln und nicht zuletzt knappe Futtermittel für die Viehhaltung kennzeichnen die Erntesituation nach dem Super-Sommer 2003. In diesem Jahr werde die Kluft zwischen Kosten und tatsächlich am Markt zu erzielenden Preisen noch weiter auseinander klaffen, sagte Schartz beim alljährlichen Treffen mit den Landtagsabgeordneten in Mainz. Die Politik müsse über die bereits beschlossene Unterstützung hinaus bei der EU auf marktstabilisierende Hilfen dringen, forderte Schartz.Grundsätzlich positiv bewertete er die EU-Agrarreform, die unter anderem die Ausgleichszahlungen von der Produktion abkoppelt. Schartz forderte das Land auf, trotz knapper Kasse die Investitions- und Junglandwirteförderung zu erhalten.Der Kammerpräsident kritisierte, dass die Landesregierung erst nach heftigem Protest der Landwirte die Meldung von FFH-Naturschutzgebieten korrigiert und 4000 Hektar Fläche wieder aus der Kulisse genommen habe. Dadurch seien Nutzungseinschränkungen und wirtschaftliche Nachteile vermieden worden. Als notwendig bezeichnete Schartz die Agrarverwaltungsreform. Sie trage dem Rückgang der bäuerlichen Betriebe Rechnung.Landwirtschaftsminister Hans-Artur Bauckhage verwies auf ein umfangreiches Hilfspaket für Marktfrucht- und Futterbaubetriebe, mit dem das Land die schlimmsten Folgen der Dürre für die Bauern mildern wolle.

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