Viel Zuversicht und ein paar Sorgenfalten

Bitburg · Die Bitburger Brauerei will ihre alkoholfreien Biere künftig auch in der Stubbiflasche vertreiben. Neue Produkte sind vor allem bei den zur Gruppe gehörenden Brauereien Köstritzer, Licher und Wernesgrüner geplant. Über eine mögliche Preiserhöhung ist noch nicht entschieden.

 Na denn, Prost! Bitburger-Geschäftsführer Werner Wolf setzt auf bewährte Produkte, wie das Bitburger alkoholfrei, und Bier-Innovationen aus den zur Gruppe gehörenden Brauereien Wernesgrüner, Köstritzer und Licher. Foto: privat

Na denn, Prost! Bitburger-Geschäftsführer Werner Wolf setzt auf bewährte Produkte, wie das Bitburger alkoholfrei, und Bier-Innovationen aus den zur Gruppe gehörenden Brauereien Wernesgrüner, Köstritzer und Licher. Foto: privat

Bitburg. Für die Bitburger Braugruppe war das zurückliegende Jahr trotz leicht rückläufiger Absatzzahlen ein gutes Jahr. Das sagt der Sprecher der Geschäftsführung, Werner Wolf, und verweist dabei auf gestiegene Umsatzerlöse und ein zweistelliges Plus bei den alkoholfreien Getränken der Gruppe. Da ist es wenig verwunderlich, dass die 0,0-Prozent-haltigen Getränke in diesem Jahr weiter gepusht werden sollen. Wie Bit-Boss Werner Wolf am Dienstag im Gespräch mit unserer Zeitung verriet, sollen das alkoholfreie Pils und alkoholfreies Radler künftig auch in der Stubbiflasche erhältlich sein. Zudem soll das alkoholfreie Biermischgetränk mit Apfelgeschmack durch ein Mixgetränk mit Grapefruitgeschmack abgelöst werden. Weitere Bier-Innovationen sind am Stammsitz Bitburg derzeit laut Wolf nicht geplant. Andererseits sollen auch keine Getränke aufgegeben werden, auch nicht die offenbar nur mäßig erfolgreiche Getreidelimonade Malvit.
Mit am erfolgreichsten in der Gruppe ist die Köstritzer Schwarzbierbrauerei. Das von ihr neu auf den Markt gebrachte Kellerbier, ein unfiltriert abgefülltes, relativ starkes Bier, traf offenkundig den Geschmack der Verbraucher. Wolf kündigte für dieses Jahr weitere Spezialitätenbiere an, etwa ein Köstritzer Red Lager. Die Wernesgrüner Brauerei bringt ein nach dem Gründungsjahr 1436 benanntes Vollbier neu auf den Markt, die Licher Brauerei ein Radler.
Das bei Licher in Kooperation mit der Ettaler Klosterbrauerei gebraute Benediktiner Weizenbier entwickelt sich für Bitburger und die Mönche immer mehr zu einem Erfolgsmodell. Nachdem die Eifeler Brauer die Zusammenarbeit mit Erdinger aufkündigt haben, wurden im vergangenen Jahr schon 40 000 Hektoliter (ein Hektoliter = 100 Liter) Benediktiner im Inland abgesetzt - die gleiche Menge wie im Ausland. In diesem Jahr soll das Weizenbier nach den Plänen Wolfs weiter die inländische Gastronomie erobern, im nächsten Jahr dann die Getränkeabholmärkte und im Jahr drauf den Handel.
Die weiteren Pläne der Bitburger: Aktuell sind laut Wolf weder Zu- noch Verkäufe von Firmen geplant. Im Export habe sich die Gruppe "sortiert", lege den Fokus jetzt - neben den Nachbarländern Benelux und Frankreich - auf China, Italien und Amerika. Den derzeitigen Export der Bitburger Gruppe von einer halbe Million Hektolitern will Wolf mittelfristig verdoppeln.
Sorgenfalten bereitet dem Chef einer Biermarke mit einem traditionell hohen Fassbieranteil das Kneipensterben. In einem schrumpfenden Markt werde die Kommunikation mit dem Verbraucher immer wichtiger, sagt Wolf. Nur: "Wie erreiche ich den Verbraucher in Zukunft?", fragt der Chef einer Brauerei, die in der Vergangenheit viel Geld für Fernsehwerbung bezahlt hat. Was aber ist, wenn immer weniger Verbraucher Fernsehen schauen? Wie kann ich potenzielle Kunden dann am besten erreichen? Eine Antwort darauf hat Wolf nach eigenen Angaben noch nicht gefunden.
Apropos Werbung: In diesem Jahr startet Bitburger eine neue Werbekampagne, die die seit einiger Zeit laufende Kampagne ("Wenn aus …wird") zwar fortsetzt, aber die Produktqualität (Siegelhopfen, Brauwasser aus der Trias-Mulde) wieder mehr in den Mittelpunkt rückt.
Klar ist indes auch, dass die Bitburger Brauerei ihren schon über zwei Jahrzehnte laufenden Vertrag mit dem DFB und der Fußballnationalmannschaft fortsetzen will. Der Vertrag läuft bis 2016, dem Jahr der Europameisterschaft, und soll nach Angaben von Werner Wolf frühzeitig verlängert werden.

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