Viele Biere, viele Partner?

TRIER/BITBURG. (sas/hw) Mit der zunehmenden Macht ausländischer Bierkonzerne auf dem deutschen Markt wird für die heimischen Brauer die Luft dünner. Auch die Bitburger Getränkegruppe hat ihre Kriegskasse präpariert und schaut sich auf dem Markt um.

WEIZENBIER: Schon lange wollen die Eifeler ein Weizenbier für ihr Portfolio. Zwar ist auch das eigene Labor in der Lage, ein solches zu brauen. Doch eine bestehende erstklassige Marke zu übernehmen, brächte neben garantiertem Absatzvolumen und einem halbwegs gefestigten Marktanteil auch Vertriebspartner. Weizen-Wunschkandidat der Bitburger scheint seit langem die Paulaner Brauerei-Gruppe zu sein, die größte in Bayern. Doch bislang haben die Eifeler vergebens an der Tür der Bajuwaren geklopft. Nun könnte laut Fachleuten aus der Bierbranche eine andere Braut die Hochzeit mit Bitburger feiern: die Nürnberger Brauerei Tucher. Die brächte nicht nur das ersehnte Weizenbier mit in die Ehe, sondern auch eine gut organisierte Vertriebsschiene in Bayern. Immerhin steht über die Hälfte der Tucher-Mutter, der Brau und Brunnen-Konzern (BuB), zum Verkauf. KÖLSCH: Ein weiteres Familienmitlied von BuB steht ebenfalls im Mittelpunkt der Spekulationen: der "Kölner Verbund" mit Kölsch-Marken wie Sion, Gilden, Küppers und Sester. Auch hier munkelt die Braubranche über Interesse der Eifeler an dem rheinischen Bier, auch wenn BuB einer Zerschlagung des Unternehmens offiziell eine Absage erteilt. PILS: Der Gerüchte nicht genug: Selbst das Friesen-Pils Jever und BuB-Pils Brinkhoff's No.1 scheinen als starke Marken im Falle einer Zerschlagung zum Kauf geeignet. Und starke Marken gelten bei der Bitburger-Gruppe als gern gesehene Partner. In der Branche munkelt man außerdem, dass Bitburger an den zum Verkauf stehenden Holsten-Töchtern König-Pilsener und Licher interessiert sei. Laut TV -Informationen sollen beiden Häusern bereits Verträge vorliegen. Doch sowohl Bitburger als auch Holsten wollten sich gestern auf Anfrage nicht an Spekulationen beteiligen. MINERALWASSER: Doch es geht bei weitem nicht allein ums Bier. Immerhin ist die Bitburger-Gruppe beim Gerolsteiner Brunnen als deutschem Marktführer bei den Wässern Mehrheitseigner. Nun steht mit der Holsten-Tochter Hansa-Brunnen ein starker Akteur im Handelsmarkenbereich zum Verkauf. Zwar ist auch Gerolsteiner jeglichen Spekulationen entgegengetreten. Aber auch in diesem Fall heizen Nichtaussagen diese nur weiter an.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort