Viele Kleine gehen Pleite

TRIER. Die Zahl der Insolvenzen in der Region Trier ist 2003 deutlich gestiegen: 277 Firmen gingen Pleite, 33,8 Prozent mehr als im Vorjahr. Damals mussten 207 Firmen Insolvenz anmelden. Bundesweit blieben 39 320 Betriebe auf der Strecke - eine Steigerung von 4,6 Prozent.

"Das ist in der Region Trier wie schon im Vorjahr einen überdurchschnittliche Erhöhung", sagt Herbert Eberhard, Chef der Creditreform Trier. Die Auskunftei untersucht die Insolvenzen in den Landkreisen und der Stadt Trier mit besonderer Akribie. Und nach Einschätzung von Creditreform Trier lassen die Zahlen erkennen, dass "die Pleitenentwicklung dem Bezirk Trier erneut stärker an die Substanz geht, als dies auf Bundesebene zu verzeichnen ist", sagt Guido Joswig, Leiter der Credireform-Vertriebsabteilung.Fast 1900 Stellen sind verloren

Der Gesamtschaden der Insolvenzen lässt sich berechnen: Mit den 277 Unternehmenspleiten gehen der Region 1854 Arbeitsplätze (2002 = 1775) und Jahresumsatz von 209 Millionen Euro (2002 = 369 Millionen Euro) verloren. "Insgesamt ist die Zahl der durchschnittlich pro Unternehmen betroffenen Mitarbeiter von statistisch 8,6 auf 6,7 Arbeitnehmer wiederum rückläufig. Das zeigt auch, dass erneut vornehmlich die kleineren Firmen betroffen sind", sagt Joswig. Traditionell am stärksten betroffen ist branchenbezogen der Bereich Dienstleistungen. Die 128 Unternehmenspleiten in 2003 (Vorjahr 70) machen 46,2 Prozent des Gesamtinsolvenzaufkommens aus, liegen aber durchaus im Bundestrend (46,8 Prozent). "Regional betrachtet, bedeutet dies aber eine Steigerung von 82,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr", sagt Joswig. Im Bereich Dienstleistungen waren dabei 686 Arbeitsplätze (Vorjahr 376) betroffen und rund 67 Millionen Euro Umsatz gingen verloren. Creditreform hat den Dienstleistungsbereich noch weiter aufgeschlüsselt: Mächtig angestiegen sind demnach die Pleiten im Bereich der Gastronomie. Insgesamt 37 Restaurants, Gaststätten, Bars oder Cafés gingen in Insolvenz, 21 mehr als ein Jahr zuvor. Im Transport/Kuriergewerbe gab es ein leichtes Plus (15, plus drei), ebenso wie in der Werbe- und IT-Branche (elf, plus eins). Bei den "Sonstigen" (65, plus 33) kam es hingegen zu einer Verdoppelung. Zu diesem Bereich gehören Immobilienmakler, Reisebüros aber auch Reinigungen oder Heißmangeln. Im Baugewerbe gab es im abgelaufenen Jahr insgesamt 43 Pleiten (minus zwei), im Handel 67 (plus sieben). Regional verteilt entfallen nach Untersuchungen von Creditreform von den Unternehmensinsolvenzen im letzten Jahr 41,5 Prozent auf den Bereich des Insolvenzgerichts Trier, 23,1 Prozent auf den Bereich Bitburg-Prüm und 46,3 Prozent auf den Raum Wittlich. "Die deutlichste Steigerung ist dabei im Raum Bitburg-Prüm mit einem enormen Plus von 64,1 Prozent", sagt Herbert Eberhard. Im Bereich Trier ist ein Plus von 13,9 Prozent zu verzeichnen.

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