Viele offene Stellen in der Zeitarbeit

Trier · Der Winter steht vor der Tür - doch der Arbeitsmarkt im November ist davon noch unbeeindruckt. Gegenüber dem Oktober sind die Arbeitslosenzahlen stabil geblieben. 10 378 Menschen in der Region suchen derzeit eine Arbeitsstelle.

Trier. "Die warmen Herbsttemperaturen führen derzeit zu einem kaum spürbaren Anstieg der Arbeitslosigkeit. Bleibt das Klima so mild, können wir für die Region auf eine niedrige Winterarbeitslosigkeit hoffen," sagt der Chef der Arbeitsagentur Trier, Heribert Wilhelmi.
In den vergangenen vier Wochen sei die Zahl der arbeitslosen Männer und Frauen lediglich um 112 angestiegen. Im Vergleich: Im Vorjahr zog die Zahl um über 200 Jobsuchende an. Der Anstieg geht vor allem auf die typischen Saisonberufe zurück: Viele Menschen aus dem Baugewerbe, der Gastronomie, dem Gartenbau, der Landwirtschaft oder der Zeitarbeit haben ihre Stellen verloren. Die Dynamik, die am regionalen Arbeitsmarkt herrscht, zeigt sich bei den absoluten Zahlen: In den vergangenen vier Wochen haben sich genau 3022 Menschen arbeitslos gemeldet. Gleichzeitig haben aber auch 2895 Frauen und Männer eine neue Anstellung gefunden.
Viele offene Stellen


Bewerber haben derzeit viele Chancen. Insgesamt stehen den Jobsuchenden der Region derzeit 3122 offene Stellen zur Verfügung, fast 20 Prozent mehr als im November des vergangenen Jahres. Besonders gut sind die Chancen eine neue Stelle zu finden in der Zeitarbeit mit 810 Jobangeboten, im verarbeitenden Gewerbe mit 356 Stellenausschreibungen, im Handel mit 353 vakanten Jobs und im Gesundheits- und Sozialwesen mit 314 registrierten Stellenangeboten. Heribert Wilhelmi: "Dennoch ist die Zahl der gemeldeten Jobangebote derzeit leicht rückläufig. 70 Stellenangebote weniger als im Oktober sind aktuell bei der Arbeitsagentur gemeldet; ein erstes Anzeichen für die nahende Winterflaute auf dem Arbeitsmarkt."
Im Land ist die Zahl der Arbeitslosen im November sogar auf den niedrigsten Wert in diesem Jahr gesunken. Insgesamt waren 107 800 Männer und Frauen arbeitslos gemeldet, noch einmal 200 weniger als im Oktober. Heidrun Schulz, Chefin der Regionaldirektion Rheinland-Pfalz-Saarland, führt dies auch auf das günstige Wetter zurück: "Die milde Witterung trägt dazu bei, dass viele Beschäftigte länger in Arbeit sind. Derzeit gibt es auch keine Anhaltspunkte für einen erkennbaren wirtschaftlichen Einbruch. Der Arbeitsmarkt zeigt sich robust."
Erfreulich im Land: Die Jugendarbeitslosigkeit ist im November erneut zurückgegangen. In der Altersgruppe unter 25 Jahren wurden rund 10 400 Arbeitslose gezählt, 100 oder 1,4 Prozent weniger als einen Monat zuvor.
Gute Entwicklung im Bund


Auch bundesweit ist die Lage ordentlich: Die ausklingende Herbstbelebung hat die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland im November auf 2,717 Millionen gedrückt. Damit waren 16 000 Menschen weniger auf Stellensuche als im Oktober, und 89 000 weniger als vor einem Jahr. Wie die Bundesagentur für Arbeit (BA) am Donnerstag in Nürnberg mitteilte, lag die Arbeitslosenquote im November unverändert bei 6,3 Prozent. "Somit hat sich der Arbeitsmarkt trotz verhaltenen Wirtschaftswachstums günstig entwickelt", kommentierte BA-Chef Frank-Jürgen Weise. Zwar sei ein Rückgang im November üblich. Doch in diesem Jahr sei er stärker ausgefallen als im Vorjahr.

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