Viele rühren im Milchtopf

Wie bekommen die deutschen Milchbauern einen fairen Preis für ihre Produkte? Molkereien, Landwirte und Handel scheinen an der Lösung dieser Frage bisher zu scheitern. Nun versucht sich Bundesminister Horst Seehofer als Moderator und muss dabei selbst heftige Kritik einstecken.

Berlin/Thalfang/Pronsfeld. (hw) Die Krisengespräche in der deutschen Milchwirtschaft mit Bundesagrar- und Verbraucherminister Horst Seehofer laufen auf Hochtouren. Nachdem in den vergangenen Tagen bereits Gespräche mit den Verantwortlichen des Deutschen Bauernverbandes und des Bundes der Deutschen Milchviehhalter (BDM) sowie einige Tage später mit den Biobauern über die Bühne gingen, tagte der Bundesminister gestern Abend mit den Spitzen der deutschen Molkereibranche. Mit am Tisch saßen die beiden Chefs der rheinland-pfälzischen Molkereien, Karl-Heinz Engel (Hochwald) und Rainer Sievers (Milch-Union Hocheifel). Im Vorfeld hatten die Molkerei-Chefs bereits ihre Erwartungen im TV-Redaktionsgespräch formuliert: "Wir erwarten von Minister Seehofer eine klare Positionierung." Nach TV-Informationen wird sich Seehofer am 2. Juli mit dem Handel treffen, bevor es dann zum "großen Milchgipfel" mit allen Beteiligten kommen soll. Ziel ist es, den deutschen Milchbauern einen auskömmlichen Milchpreis zu sichern, der ihr wirtschaftliches Überleben ermöglicht. Vom BDM angeführt, kämpfen die Milchlieferanten seit einigen Wochen zum Teil mit Milchstreiks und Molkereiblockaden für einen Milchpreis von 43 Cent pro Liter Milch. Derzeit erhalten sie bei Muh und Hochwald rund 34 Cent für den Liter.

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