Volles Haus, miese Finanzen

LUXEMBURG. Eines steht schon vor Beginn der 82. Luxemburger Frühjahrsmesse (10. bis 18. Mai) fest: Es wird eine Messe der Rekorde - von der Ausstellerzahl und der Fläche her, aber auch angesichts der derzeit hohen Verluste der Messe-Gesellschaft.

 Verbraucherinformation steht ganz oben an bei der Frühjahrsmesse in Luxemburg.Foto: TV -Archiv/Klaus Kimmling

Verbraucherinformation steht ganz oben an bei der Frühjahrsmesse in Luxemburg.Foto: TV -Archiv/Klaus Kimmling

Schon imNovember vergangenen Jahres waren zwei Drittel der Messehallenauf dem Luxemburger Kirchberg belegt. So groß ist das Interesseder Aussteller an der 82. Internationalen Messe, derFrühjahrsmesse. Nun steht fest, dass die Messe-GesellschaftFoires Internationales de Luxembourg (FIL) an den Rand ihrerKapazitätsgrenze gelangt ist. "Das wird eine Rekordmesse",kündigt FIL-Direktor Mathias Treinen zufrieden an. Auf 21 000Quadratmetern bieten knapp 500 Aussteller von Samstag, 10. Mai,bis Sonntag, 18. Mai, Neues rund um die Kategorien Essen undTrinken, Geschenke, Garten und Wohnen sowie Küche an. Außerdemgibt es eine Fachmesse der Elektro-Branche"ElectriCity" sowieeine Sonderschau mit Traumautos unter dem Motto "Dream Car Show".So hofft Treinen, etwa 90 000 Besucher in die Messehallen zulocken. "Wir blicken mit größter Zuversicht auf die Zukunft der Messe-Gesellschaft und haben den Eindruck, mit den richtigen Ausstellungen das richtige Resultat zu bekommen", sagt Treinen. Doch so rosig wie der Direktor es schildert, sieht es für die FIL gar nicht aus. Im vergangenen Jahr haben sich nämlich die Verluste der Gesellschaft um 1,7 Millionen auf insgesamt 3,7 Millionen Euro erhöht. "Keine Seltenheit", argumentiert Treinen, der noch im September seinen Posten an den zweiten Direktor Jean-Michel Collignon abtreten wird. "Das ist eben Betriebswirtschaft." Schon immer sei die Kapitaldecke der FIL schwach gewesen. Doch das Direktorium sei zu keiner weiteren Stellungnahme befugt, sagt Treinen und verweist auf die Besitzer der Aktiengesellschaft.

Die - bestehend aus vier Wirtschaftskammern Luxemburgs sowie vier Banken und der Stadt Luxemburg - wollen im Mai über eine Aufstockung des Kapitals und die Zukunft der Messe-Gesellschaft verhandeln. Die Krux: Das FIL-Modell verlangt von der Einrichtung Gemeinnützigkeit. Da sie deshalb aber keine Gewinne erzielen darf, steht ihr finanzielles Gleichgewicht in den Sternen.

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