Von der Planung bis zur Kontrolle

TRIER. Das Trierer Ingenieurbüro Manfred Bach ist das "Super-Ausbildungs-Team" in Rheinland-Pfalz. Das Projekt der beiden Azubis Christian Maly und Monika Porten begeisterte die Jury, die im Auftrag des Bundewirtschaftsministeriums erfolgreiche Ausbildungskonzepte honorierte.

Welches ist das beste Ausbildungs-Rezept? Für die Jury des Wettbewerbs um das "Super-Ausbildungs-Team" kommt das in Rheinland-Pfalz aus Trier. Das Team aus Vertretern der beteiligten Tageszeitungen, zu denen auch der TV gehört, sowie von Deutscher Bahn, den Wirtschaftskammern und des Bundesministeriums für Wirtschaft und Arbeit hat das Konzept der Azubis Christian Maly und Monika Porten aus dem Ingenieur-Büro Manfred Bach überzeugt.Einblick in den Mittelstand

Ziel des Wettbewerbs ist es, das Engagement von Unternehmen zu würdigen und Einblick in die Ausbildung mittelständischer Unternehmen zu bieten. "Das ist eine schöne Anerkennung unserer Arbeit", freut sich der Chef, Manfred Bach. Für ihn und seine Sechs-Mann-Belegschaft sei es wichtig gewesen, dass seine Auszubildenden über ein festes Projekt alle Teile der Ausbildung hätten anwenden können und der Blick vom Schreibtisch des Bauzeichners auch in die Praxis habe wandern können. Hintergrund war ein Pilotprojekt des Landes zum Umgang mit Regenwasser in Sickermulden in Osburg (Kreis Trier-Saarburg), für das Bach & Co. Planung und Erschließung übernehmen sollten. Denn die Landeswassergesetze hatten sich zu diesem Zeitpunkt in Rheinland-Pfalz geändert. Um der Ablehung einiger Bauherren entgegentreten zu können, ist das Azubi-Projekt entstanden. Anhand eines privaten Neubaus haben Christian Maly und Monika Porten das Konzept der so genannten "Retentionsmulde" auf das Grundstück übertragen. Ziel: die theoretische und praktische Planung, Umsetzung und Erprobung über einen längeren Zeitraum. "Normalerweise erstellen die Azubis die Pläne, an der Umsetzung sind sie selten dabei", sagt Ausbilderin Maria Göbels. Dieses Projekt habe zu einem besseren Verständnis der komplexen Planung geführt. "Die Bedenken, die auch bei uns aufgrund mangelnder Erfahrung bestanden, wurden während des Projekts zu einer positiven Einstellung, was uns zeigt: Nur, was man kennt, kann man auch beurteilen", beschreiben die beiden Auszubildenden ihre Ergebnisse.Neue Ideen für eigene Broschüre

Hinzu komme, dass das Projekt nur habe funktionieren können, weil Christian Maly und Monika Porten zusammengearbeitet hätten. Welche Energie das Projekt bei den jungen Leuten freigesetzt hat, zeigen ihre Ideen: Die Junior-Bauzeichner wollen eine Broschüre für Bauherren und Architekten zum Umgang mit Regenwasser entwickeln. Außerdem wirkt das Projekt nachhaltig: Weil Monika Porten inzwischen ihre Ausbildung abgeschlossen hat, rückt eine Nachfolgerin an ihre Stelle. Zur Siegerehrung geht es aber gemeinsam nach Berlin. Dort werden Bundeswirtschaftsminister Wolfgang Clement alle Projekte vorgestellt - und der Bundessieger darf als Team zu einem Action-Wochenende. In der Auswertung aller Landessieger hält Manfred Bach es mit dem olympischen Motto: "Wir treten an nicht in der Erwartung, Sieger zu werden." Dennoch dürfe man ja hoffen.

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