Weltweit mehr unsichere Arbeitsplätze

Genf · Die Internationale Arbeitsorganisation (ILO) hat wachsende Unsicherheit und Ungleichheit auf dem globalen Arbeitsmarkt angeprangert.

Genf. Drei Viertel der Arbeitnehmer weltweit sind zeitlich befristet beschäftigt, arbeiteten in informellen Jobs ohne Verträge oder in unbezahlter Familienarbeit, heißt es in dem am Dienstag in Genf veröffentlichten Jahresbericht der Internationalen Arbeitsorganisation. Dies zeige die weit verbreitete Unsicherheit, der viele Arbeitnehmer heute ausgesetzt seien, kritisiert ILO-Generaldirektor Guy Ryder.
Rund 60 Prozent aller Arbeitnehmer haben den Angaben zufolge keinen Beschäftigungsvertrag. Davon arbeite die Mehrzahl in Entwicklungsländern auf eigene Rechnung oder in Familienarbeit. Auch in der Gruppe der Beschäftigten besitzen laut ILO weniger als die Hälfte (42 Prozent) einen dauerhaften Arbeitsvertrag. Die Verlagerung von typischen Beschäftigungsverhältnissen zu nichtstandardisierten Formen gehe in vielen Ländern mit wachsender Armut und Ungleichheit einher, warnt die Organisation.
Weitere Trends sieht die ILO in einem Anstieg der Teilzeitarbeit besonders bei Frauen und einer zunehmenden Einkommensungleichheit zwischen festangestellten und befristeten Arbeitnehmern. Trotz positiver Schritte zur Verbesserung der Alterssicherungssysteme profitierten zudem nur regulär Beschäftigte von sozialen Sicherungssystemen wie einer Arbeitslosenversicherung. Nur 52 Prozent der Beschäftigten weltweit hätten Zugang zu einer Altersversorgung, bei den Selbstständigen seien es nur 16 Prozent. KNA

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort