Wer kauft Saar Ferngas?

Die Stadtwerke Krefeld wollen den Gasversorger Saar Ferngas kaufen. Möglicherweise mit im Boot der Kaufinteressenten: die Trierer Stadtwerke.

Trier. (sey) Der Poker um die zum Verkauf stehende Saar-Ferngas-Beteiligung (rund 77 Prozent) des Essener Steinkohle- und Indus triekonzerns RAG geht weiter. Nach einem Bericht der "Westdeutschen Allgemeinen Zeitung" (WAZ) wollen die Krefelder Stadtwerke die RAG-Anteile kaufen, nachdem das Kartellamt im Februar dem Essener RWE-Konzern die Übernahme versagt hatte.Das schon Monate dauerende Verkaufsgeschacher ist aus regionaler Sicht interessant, weil die Saar Ferngas mit knapp 25 Prozent an der Versorgungs GmbH der Trierer Stadtwerke (zuständig für Gas- und Stromversorgung) beteiligt ist. Die übrigen Anteile halten die Stadtwerke Trier GmbH (56 Prozent) und die RWE (19 Prozent). Chef der Krefelder Stadtwerke ist der in der hiesigen Region ebenfalls nicht unbekannte Martin Cirener. Der Diplomingenieur war bis zu seinem Wechsel nach Krefeld im Juli 2004 Geschäftsführer der Trierer Stadtwerke (SWT). Cirener bestätigte der in Essen erscheinenden Zeitung das Saar-Ferngas-Übernahmeangebot. Der angebliche Preis: 367 Millionen Euro.Diese Summe könnten die Krefelder Stadtwerke nach Angaben ihres Geschäftsführers zwar alleine finanzieren. "Wir werden aber sicherlich mit anderen Stadtwerken über eine Beteiligung reden, etwa mit den Stadtwerken Trier oder Kaiserslautern", wird Cirener in der WAZ zitiert. Bis dato sind die Cirener-Äußerungen aber offenbar eine reine Absichtserklärung, nicht mehr. "Bei uns hat sich wegen der Saar-Ferngas-Übernahme noch niemand gemeldet", sagte SWT-Sprecherin Anne Hechler am Freitag dem TV. Sicher ist indes, dass die Krefelder Stadtwerke nicht die einzigen Interessenten an der Saar Ferngas sind. Nach der geplatzten Übernahme durch den Energiekonzern RWE hat der luxemburgisch-indische Stahlkonzern Arcelor Mittal eine Art Vorkaufsrecht, das allerdings umstritten ist.

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