Wertvolle Drehscheibe

HAHN. Mittel- und Osteuropa rücken näher an Rheinland-Pfalz. Mit der Eröffnung des neuen Mittel- und Osteuropazentrums (MOEZ) auf dem Flughafen Hahn gibt es eine wertvolle Drehscheibe für die Kommunikation zwischen beiden Wirtschaftsräumen.

Der Auflauf an Prominenz zeigt, wie wichtig das Land Rheinland-Pfalz und die mittel- und osteuropäischen Staaten die Intensivierung der Wirtschaftsbeziehungen untereinander nehmen: Die Botschafter aus der Ukraine und aus Litauen, der Wirtschaftsminister aus Litauen sowie viele Verantwortliche aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft sehen die Eröffnung des MOEZ unter der Leitung des ehemaligen Wirtschaftsstaatssekretärs Walter Strutz auf dem Flughafen Hahn als ideale Gelegenheit, weiter miteinander und voneinander zu profitieren. So haben sich die Exporte von Rheinland-Pfalz in die ehemaligen Ostblockländer in den vergangenen zehn Jahren um 180 Prozent gesteigert, das Wachstum stiegt von 1,2 Milliarden Euro auf heute rund 3,4 Milliarden Euro. Umgekehrt profitierten auch die MOE-Länder von der neuen Verflechtung der Volkswirtschaften: Ihre Importe nach Rheinland-Pfalz stiegen um 160 Prozent auf gut 2,1 Milliarden Euro. "Das MOEZ soll eine permanente Anlauf- und Kontaktstelle für Unternehmen in Mittel- und Osteuropa und Rheinland-Pfalz werden", sagt der hiesige Wirtschaftsminister Hendrik Hering. Begünstigt werde dies durch immer mehr Flugverbindungen vom Flughafen Hahn in die neuen EU-Staaten. Die Kontaktbüros auf dem Hahn - bislang aus Lettland, Litauen, Estland, Rumänien und Polen - erhoffen sich viel vom MOEZ. "Wir sind die erste Kontaktstelle für alle, die in Polen oder Rheinland-Pfalz Kooperationspartner, Juristen oder Übersetzer suchen", sagt Przemyslaw Lebzuch, Repräsentant des Wirtschaftsbüros der Woiwodschaft Oppeln in Polen. Dabei freut es den 30-Jährigen vor allem, "etwas für meine Heimat und für Rheinland-Pfalz tun zu können". Immerhin hat Lebzuch an der Uni Trier studiert und in Politikwissenschaften promoviert: "Die Region Trier liegt mir am Herzen." Auch die hiesigen Unternehmer fänden in der rund 1100 Kilometer entfernten kleinsten polnischen Woiwodschaft Oppeln, mit der Rheinland-Pfalz bereits seit zehn Jahren zusammenarbeitet, gute Bedingungen. Lebzuch: "Dort gibt es eines der besten Verkehrsnetze in Polen und Fördermöglichkeiten in EU-Gewerbegebieten."

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