Zum Abschluss der Blick von oben

Informationen, Denkanstöße und nützliche Kontakte. Die Teilnehmer und Veranstalter des 5. Unternehmerforums Wittlich ziehen eine positive Bilanz. Zwei Tage lang gab es Workshops, Gespräche und Vorträge von Referenten wie Raumfahrer Ulf Dietrich Merbold oder Keramikhersteller Wendelin von Boch-Galhau.

Wittlich. Was hat einer der größten Tee-Händler Deutschlands gemein mit einem Rhetorik-Professor und einem Astronauten? Sie alle referierten am zweiten Tag des Unternehmerforums Wittlich. Das stand in diesem Jahr unter dem Motto "Wandel als unternehmerische Chance". Nicht nur Wittlichs Bürgermeister Ralf Bußmer für die Stiftung Stadt Wittlich und Professor Axel G. Schmitt, Vorstand des Instituts für Mittelstandsökonomie an der Universität Trier, als Veranstalter waren voll des Lobes. "Ich bin sehr zufrieden", sagte Schmitt. Zum ersten Mal sei das Unternehmerforum ausgebucht gewesen. "In den vergangenen Tagen mussten sogar wir einigen Unternehmern absagen, die noch kurzfristig teilnehmen wollten", sagte Schmitt. Für Bußmer war die Veranstaltung "absolute Spitze". Alle Referenten hätten überzeugt. Die Organisation habe dank vieler Helfer reibungslos funktioniert.Und die rund 200 Teilnehmer? Seit dem ersten Unternehmerforum 1996 immer mit dabei war Frank Weigelt, Geschäftsführer der Firma Procontur aus Wittlich. "Die Veranstaltung wird immer besser", sagt er. Vor dem Vortrag von Frank Schirrmacher, Herausgeber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (der TV berichtete), habe er befürchtet, dass es sehr theoretisch zugehe. "Aber das war überhaupt nicht so", sagt Weigelt.Willkommener Anlass für neue Gedanken und Ideen

Ebenfalls von den beiden Tagen in Wittlich angetan war Markus Reher von der Firma Lohmann Druck aus Bullay. Das Unternehmerforum sei ein willkommener Anlass, jenseits des Tagesgeschäfts über Themen nachzudenken und zu sprechen. Zudem habe sich immer wieder die Gelegenheit ergeben, Kontakte mit anderen Unternehmern zu knüpfen. Dass nicht nur gute Geschäftsideen allein zählen, hatte in der Auftaktveranstaltung am Samstag Professor Gerhard Lange bewiesen. In seinem mitreißenden Vortrag "Unternehmer haben das Sagen. Können sie auch reden?" erklärte der Rhetoriker seinen Zuhörern in der Wittlicher Synagoge, wie sie Kommunikation einsetzen sollten. Durchaus heiter, aber auch sehr informativ ging es weiter beim Unternehmer-Gespräch. Dabei berichtete der aus Trier stammende Albert Gschwendner, Geschäftsführer der Tee-Gschwendner GmbH, wie es sein Unternehmen dank eines Franchise-Verfahrens auf mehr als 100 Läden in der ganzen Welt gebracht hat. "Ab einer bestimmten Zahl von Filialen feht die Übersicht", sagte Gschwendner. Bei ihm waren es 13. "Noch fünf Filialen mehr und wir wären pleite gewesen." Mit viel Überblick brachte zum Abschluss des Unternehmerforums Ulf Dietrich Merbold seine Erfahrungen aus vier Flügen ins All den Menschen näher. "Wandel - die Sicht von oben" lautete der Titel seines Vortrags, bei dem er über die kulinarischen Qualitäten der Verpflegung sagte: "Glauben Sie nicht, dass es dort oben zugeht wie in einem Drei-Sterne-Restaurant. Das ist eher wie Campingplatz."Und was wird sich beim nächsten Unternehmerforum in drei Jahren ändern? "Wir werten nun erst einmal die Fragebögen aus, die die Teilnehmer ausgefüllt haben", sagt Professor Axel G. Schmitt. Diese Ergebnisse sollen dann bei den Planungen für die sechste Auflage einfließen. Die wird, wenn die Stiftung Stadt Wittlich wieder die Schirmherrschaft übernimmt, auch wieder in der Säubrennerstadt stattfinden. Unter welchem Leitmotiv das Unternehmerforum dann stehen wird, steht laut Bußmer noch nicht fest. Sicher sei jedoch, dass die Veranstaltung wieder zwei Jahre Vorbereitungszeit brauche.

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