Der Abschied der Kräne

TRIER. Noch in diesem Jahr wird der Kran-Hersteller Terex-Peiner seinen Standort in Trier schließen. Im Herbst verlieren die rund 60 Mitarbeiter des Unternehmens ihre Arbeit. Ein Sozialplan zwischen Unternehmen und Betriebsrat ist ausgearbeitet.

Nach Informationen des Trierischen Volksfreundes wird der Kran-Hersteller Terex-Peiner im Herbst seinen Trierer Standort aufgeben. Damit verlieren die letzten 60 der einst weit über hundert Mitarbeiter ihren Job. Im vergangenen Herbst hatte die Terex-Peiner-Geschäftsführung schon rund 50 Mitarbeiter auf die Straße gesetzt. Damals nannte die Konzernspitze Absatzschwierigkeiten durch die schlechte Baukonjunktur als Ursache für die Entlassungswelle. Mit einer Restmannschaft wollte Terex-Peiner aber die Wende schaffen. Nun scheint auch die angestrebte Restrukturierung des Unternehmens nicht geglückt zu sein, so dass Konzernchef Phil Filipow den Standort an der Mosel dicht macht.Viele Baustellen in Trier

Anscheinend ist auch das Betriebsgelände bereits verkauft, so dass die Produktion im Oktober endet, auch wenn einige Mitarbeiter längere Kündigungszeiten haben. Diese sind dann ab Oktober bis zur Entlassung freigestellt.Zumindest aber scheint es Betriebsrat und IG Metall gelungen zu sein, für die Beschäftigten einen vernünftigen Sozialplan auszuhandeln. "Diese 60 Arbeitsplätze fehlen nun der Region. Aber der Sozialplan federt die Situation für die Beschäftigten wenigstens ab", sagt IG-Metall-Gewerkschaftssekretär Roland Wölfl. Die Gewerkschaft will versuchen, zumindest den älteren Arbeitnehmern den Einstieg in eine so genannte Beschäftigungs- und Qualifizierungs-Gesellschaft (BQG) zu ermöglichen. "Ich könnte mir vorstellen, dass die Terex-Peiner-Mitarbeiter in die BQG der KonzerKuag-Mitarbeiter mit aufgenommen werden. Doch zuerst muss das mit dem Arbeitsamt besprochen werden", sagt Wölfl. Das Arbeitsamts signalisierte auf TV- Anfrage grundsätzliche Bereitschaft für eine solche Lösung.Die IG Metall hat nach Aussage des Gewerkschaftssekretärs in der Region "einige schwierige Baustellen". Neben Terex-Peiner ist auch die Zukunft von Kuag in Konz weiter ungewiss. 120 Mitarbeitern erhalten in den nächsten Wochen ihre Kündigung. Ein Sozialplan ist aufgestellt worden, und die Mitarbeiter werden in einer Beschäftigungs- und Qualifizierungs-Gesellschaft angestellt.Fast wären auch beim Textilhersteller Eybl International (Bobinet) in Trier weitere Arbeitsplätze verloren gegangen. Die Entwicklung war ähnlich wie bei Terex-Peiner. Eybl hatte im Sommer 2002 rund 100 Mitarbeiter entlassen und drohte nun mit einem weiteren Stellenabbau. 50 Mitarbeiter sollten entlassen werden, nach langen und zähen Verhandlungen zwischen Betriebsführung, Betriebsrat und IG Metall konnte die Entlassungswelle aber abgewendet werden. Bei Bobinet wird deshalb derzeit Kurzarbeit gefahren.

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