Gastro-Funktionär Gereon Haumann wird Vollzeitpräsident

Trier · Der Hunsrücker Hotelier Gereon Haumann wird den rheinland-pfälzischen Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) künftig als Vollzeitpräsident leiten. Ob der auch kommunalpolitisch aktive 47-Jährige nach Bad Kreuznach umzieht, entscheidet sich im nächsten Frühjahr.

Trier. Die Interessenvertretung von 5000 rheinland-pfälzischen Gastronomiebetrieben hat seit dieser Woche einen quasi hauptamtlichen Präsidenten. Der seit vier Jahren an der Dehoga-Spitze stehende Gereon Haumann soll künftig nicht nur nebenbei, sondern - gegen Bezahlung - rund um die Uhr für den Verband tätig sein. Diesen Vorschlag haben die Dehoga-Delegierten in Bad Kreuznach abgesegnet.
Haumann will in den nächsten Jahren das sogenannte Zukunftskonzept Dehoga Rheinland-Pfalz 2020 umsetzen. Dabei geht es vor allem um eine bessere Mitgliederbetreuung vor Ort und den Ausbau des Dehoga-Schulungszentrums. Als größte Herausforderungen bezeichnete Haumann den extremen Fachkräftemangel in der Gastronomie und das Betriebesterben. In den nächsten fünf bis acht Jahren werde für 60 Prozent der Betriebe ein Unternehmensnachfolger gesucht, sagt Haumann.
Um mehr Quereinsteiger für die Branche zu gewinnen, will der Dehoga künftig dreimonatige Crash-Kurse für Interessenten anbieten, die mit dem "kleinen Wirtebrief" enden, wie Haumann sagt.
Der gebürtige Kölner und fünffache Vater Gereon Haumann ist seit vielen Jahren Geschäftsführer eines Hotels im Hunsrückort Horath. Außerdem sitzt er in mehreren Aufsichts- und Verwaltungsräten und ist kommunalpolitisch in der CDU aktiv.
Kuriose Entscheidung


Den Geschäftsführerposten will er nach eigenen Angaben auf jeden Fall aufgeben. Über einen möglichen Umzug Richtung Bad Kreuznach werde erst Anfang nächsten Jahres entscheiden, sagte er am Mittwoch unserer Zeitung.
Kurios an der jetzigen Entscheidung für einen Vollzeit-Präsidenten ist, dass Haumann erst im März als Dehoga-Teilzeitpräsident für weitere vier Jahre im Amt bestätigt worden war. Warum nur wenige Monate später die neuerliche Wahl? "Wir haben erst Ende vergangenen Jahres angefangen, das neue Konzept zu entwickeln. Im März war das noch nicht fertig", sagte Haumann dem TV.
Der Präsident wird künftig alle acht Jahre gewählt, das Dehoga-Präsidium alle vier Jahre. Rheinland-Pfalz ist nach Angaben Haumanns der einzige Dehoga-Landesverband mit einem Vollzeitpräsidenten. Die Mitgliedsbetriebe zahlen - abhängig von der Zahl der Mitarbeiter - zwischen 150 und 980 Euro im Jahr. sey

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