Muh setzt zum Sprung nach Asien an

Pronsfeld · Der boomende asiatische Markt wird für die deutsche Wirtschaft immer wichtiger. Nun gründen die Milch-Union Hocheifel aus Pronsfeld (Eifelkreis Bitburg-Prüm) und die niedersächsischen Molkerei Ammerland in Singapur eine Vertriebsgeselleschaft, um stärker in Asien Fuß zu fassen.

 Muh-Mitarbeiter Dirk Herschbach kontrolliert H-Milch-Produkte für den asiatischen Markt. Foto: Muh

Muh-Mitarbeiter Dirk Herschbach kontrolliert H-Milch-Produkte für den asiatischen Markt. Foto: Muh

Pronsfeld. Im vergangenen Jahr hat die Milch-Union Hocheifel rund acht Millionen Kilogramm H-Milch in Asien abgesetzt. Bei einem Gesamtabsatz von 1,3 Milliarden Kilogramm Milch ist das noch ein kleiner Anteil am Gesamtabsatz, doch geht es nach den Verantwortlichen in Pronsfeld, wird diese Exportquote schon bald deutlich steigen. "Der asiatische Raum ist für Milchpulver und Industrieprodukte der Markt der Zukunft", sagt Winfried Meier, Vertriebschef bei der Muh. Und von diesem Weltmarkt wollen die Muh und die Molkerei Ammerland ein möglichst großen Anteil abbekommen.
Vom 1. März an eröffnen die beiden deutschen Molkereien gemeinsam eine Vertriebsgesellschaft in Singapur (German Dairy Asia). Von dort aus wollen die beiden Molkereien den südostasiatischen Raum der sogenannten Asean-Staaten mit ihren knapp 600 Millionen Menschen (unter anderen Thailand, Indonesien, Malaysia, den Philippinen, Singapur, Brunei Vietnam, Myanmar und Laos) und China (gut 1,3 Milliarden Menschen) betreuen.
Die Muh wird zunächst H-Milch und Sahneprodukte verkaufen, Ammerland bringt Käseprodukte und Molkepulver mit in den Warenkorb ein.
Mitte 2013 wird die Muh mit dem dann fertiggestellten Trockenwerk Milchpulver liefern können. Derzeit wird der Standort in der Eifel für 60 Millionen Euro ausgebaut. Milchpulver ist in der Industrieproduktion ein begehrter Rohstoff für Fertiggerichte, Schokolade oder aber als Grundstoff in der Arzneimittelproduktion.
Zudem lässt sich aus Milchpulver sehr leicht wieder durch Zugabe von Wasser Milch machen.
Export in 45 Länder


In der Eifel und im Ammerland sind die Molkereien zuversichtlich, auf den richtigen Trend zu setzen. 2010 exportierten deutsche Molkereien 16 Millionen Kilogramm H-Milch nach Asien, 2011 verdoppelte sich der Exportabsatz auf 33 Millionen.
Beide Molkereien sind derzeit schon gut im Auslandsgeschäft aufgestellt. 2011 erzielte die Muh bei einem Umsatz von 700 Millionen Euro einen Exportanteil von 40 Prozent. Die Molkerei liefert ihre Produkte in 45 Länder aus.
Die wichtigsten ausländischen Partner sind die EU-Staaten, doch auch in Madagaskar oder La Reunion gibt es die Muh-H-Milch. Die Molkerei Ammerland (Umsatz 2011 von 580 Millionen Euro) liefert ihre Produkte in 50 Länder aus.
Neben dem asiatischen Raum wird nach Ansicht von Muh-Vertriebschef Winfried Meier auch der nordafrikanische und arabische Raum immer wichtiger.
Rainer Sievers, geschäftsführender Vorstand der Muh und Ralf Hinrichs, Geschäftsführer der Molkerei Ammerland freuen sich mit dem neuen Gemeinschaftsunternehmen eine gute Basis für die langfristige Zusammenarbeit ihrer beiden Genossenschaften gelegt zu haben. Auf Anfrage hieß es aber auch: "Weitere gemeinsame Projekt sind derzeit nicht geplant. Wir konzentrieren uns nun auf den Start in Asien."Extra

Die Milch-Union Hocheifel verarbeitetet jährlich mehr als 1,3 Milliarden Kilogramm Milch. Über 2600 Landwirte liefern täglich rund 3,5 Millionen Kilogramm Milch an die Muh. Das Sortiment von Milch und Milchmischgetränken, Sahneerzeugnissen, Kondensmilch und Schmand, mit dem die Muh im Geschäftsjahr 2011 einen Umsatz in Höhe von rund 700 Millionen Euro erreicht hat, ist in 45 Ländern der Erde erhältlich. redExtra

Die Molkerei Ammerland verarbeitet jährlich mehr als eine Milliarde Kilogramm Milch. Die Milch der knapp 2000 Landwirte wird zu Frischmilch, Butter, Käse sowie Milch- und Molkenpulver verarbeitet. 2011 machte die Molkerei einen Umsatz von rund 580 Millionen Euro. red

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