IHK-Umfrage: Viele regionale Betriebe wollen mehr Ausbildungsplätze anbieten - Problem: zu wenige geeignete Bewerber

Trier · Die Ausbildungsbetriebe in der Region Trier haben 2013 laut einer Umfrage der Industrie- und Handelskammer (IHK) Trier weniger Lehrstellen mit Azubis besetzen können als noch 2012. Den Hauptgrund dafür sehen sie in fehlenden geeigneten Bewerbungen.

 Mechaniker-Lehrling bei der Arbeit: Für Jugendliche ist die Chance auf einen Ausbildungsplatz derzeit so gut wie nie. Foto: David Ebener

Mechaniker-Lehrling bei der Arbeit: Für Jugendliche ist die Chance auf einen Ausbildungsplatz derzeit so gut wie nie. Foto: David Ebener

Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) führt alljährlich eine Umfrage zur aktuellen Lage der Ausbildungsbetriebe in Deutschland durch. Die Industrie- und Handelskammer Trier hat die Ergebnisse für die Region Trier ausgewertet. 2013 konnten weniger Betriebe alle Lehrstellen mit Auszubildenden besetzen als 2012. Die Ursachen für den Rückgang sehen die Betriebe vor allem in der geringeren Zahl an qualifizierten Bewerbern. Außerdem seien die Berufsvorstellungen oft zu unklar. Dennoch wollen die Betriebe die Anzahl ihrer Ausbildungsplätze tendenziell eher erhöhen als verringern. Außerdem wollen sie verstärkt mit Schulen und Hochschulen kooperieren und stellen mehr Praktikumsplätze zur Verfügung. An die Schulen appelliert die IHK, sich stärker in der Berufsberatung und -vorbereitung zu engagieren.

14 Prozent der IHK-Betriebe in der Region Trier, die an einer bundesweiten Online-Umfrage der Industrie- und Handelskammern teilgenommen haben, wollen in diesem Jahr mehr Ausbildungsplätze anbieten, elf Prozent weniger. Die deutliche Mehrheit (75 Prozent) hält die Zahl ihrer Azubis konstant. Die Region Trier liegt damit über dem rheinland-pfälzischen Durchschnitt: Im Land haben 20 Prozent und damit fast doppelt so viele Unternehmen angegeben, dass sie weniger junge Menschen ausbilden wollen.

Hauptgründe für das Engagement der Ausbildungsbetriebe in der Region Trier sind neben der Fachkräftesicherung das mit der Nachwuchsförderung verbundene positive Image, die Ausbildungstradition im jeweiligen Unternehmen und der wertvolle Beitrag für die Gesellschaft.

Konnten 2012 noch 77 Prozent der Unternehmen alle Ausbildungsstellen besetzen, waren es laut den Umfrageergebnissen 2013 nur noch 68 Prozent. Der Hauptgrund sind fehlende geeignete Bewerbungen. Jeder zweite Betrieb spricht von Ausbildungshemmnissen - und in dieser Gruppe wiederum 90 Prozent (2013: 73 Prozent) von einer mangelnden Ausbildungsreife der Schulabgänger. An zweiter Stelle stehen mit 53 Prozent die unklaren Berufsvorstellungen vieler Jugendlicher.

"Deshalb hat eine gute Berufsorientierung in den allgemeinbildenden Schulen auch eine so eminent wichtige Bedeutung für die richtige Berufswahl junger Leute", kommentiert Marcus Kleefisch, Geschäftsführer Berufsbildung der IHK Trier, die Umfrageergebnisse. "Gerade in den Gymnasien müssten die derzeit hervorragenden Chancen und Perspektiven einer dualen Ausbildung noch deutlich intensiver als bisher vermittelt werden."

Drei von vier Betrieben sehen auf diesem Feld Handlungsbedarf. 68 Prozent stellen inzwischen mehr Praktikumsplätze zur Verfügung, 42 Prozent kooperieren verstärkt mit Schulen. Die Zahl der Unternehmen, die an einem besseren Ausbildungsmarketing arbeiten, ist innerhalb eines Jahres von 39 auf 59 Prozent gestiegen. Zudem nimmt die Kooperation mit Hochschulen zu, gerade mit Blick auf das Angebot dualer Studiengänge. An dieser Online-Umfrage des Deutschen Industrie- und Handelskammertags haben 137 Unternehmen und damit etwa zehn Prozent der Ausbildungsbetriebe aus der Region Trier teilgenommen.

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