Roter Faden für den Berufseinstieg

Trier · Bank-Auszubildende aus dem ersten Lehrjahr organisieren zum vierten Mal in Trier eine Veranstaltung, um ihren Beruf interessierten Schülern vorzustellen. Am 22. Mai soll der BankDay helfen, den Nachwuchs der Kreditinstitute zu sichern.

Trier. Ein Job bei einer Bank ist doch nur Mathe! Banken haben nach der Wirtschaftskrise ein schlechtes Image! Eine Ausbildung zum Bankkaufmann bekommt man doch nur als Abiturient, nicht als Realschüler! "Alles Klischees", findet das Organisationsteam des Bankdays 2014. "Auch als Realschüler hat man Chancen auf einen Ausbildungsplatz, und die Ausbildung beinhaltet viel mehr als nur Rechnen und Mathe", sagt Malte Bull. Er ist im ersten Ausbildungsjahr bei der Volksbank in Trier beschäftigt - und als Teil des Orgateams mit sechs weiteren Azubis unterschiedlicher Kreditinstitute will er Schülern den Beruf des Bankkaufmanns ans Herz legen.
Zum vierten Mal findet am 22. Mai der BankDay statt - ein Projekt der BBS für Wirtschaft Trier, gemeinsam mit den Ausbildungsbetrieben. Die aktuellen Azubis haben freie Hand bei der Planung der Veranstaltung, verwalten in Eigenregie das von den Banken zur Verfügung gestellte Budget. "Das ist eine tolle Eigeninitiative der Azubis, die nicht nur andere auf den Beruf aufmerksam machen, sondern auch für eigenes Berufsleben einiges mitnehmen", sagt Jürgen Schmidt, der das Projekt vonseiten der BBS betreut.
"Wir machen keine Werbung für einzelne Banken, sondern informieren sehr allgemein und generell", sagt Elisabeth Hargarten, die vor zwei Jahren selbst vom BankDay überzeugt wurde: "Sonst hätte ich sicherlich nicht meine Ausbildung bei der Commerzbank begonnen." Die Hoffnungen der beiden Berufsschulklassen mit rund 50 involvierten Azubis sind hoch: 100 bis 150 interessierte Schüler lautet das Ziel. Mit allen weiterführenden Schulen in Trier und dem Kreis Trier-Saarburg wurde schon Kontakt aufgenommen. "Aber natürlich sind auch Schüler aus den anderen Kreisen gerne gesehen", sagt Moritz Hilgert (Azubi der Sparkasse Trier).
Nachdem der BankDay im Vorjahr im IHK-Tagungszentrum veranstaltet wurde, hat sich das Orga-Team für den 22. Mai zentrumsnaher orientiert. Die Veranstaltung findet von 11 bis 16 Uhr im Metropolis (ehemaliges Forum) statt. Dort sollen die Schüler (Altersgruppe 15 bis 20 Jahre) einen Parcours durchlaufen, wo die unterschiedlichen Bereiche der Bank-Ausbildung - quasi in Form eines roten Fadens - vorgestellt werden. "Dort werden die Schüler sehen, dass es auch andere Dinge gibt, die man als Bankkunde gar nicht mitbekommt", meint Elena Miller von der Pax-Bank. Jeder Besucher erhält ein Zertifikat, das an den einzelnen Stationen abgestempelt wird - und das man später seiner Bewerbung beilegen soll. Neben den Infos zur Ausbildung selbst veranstalten die Azubis auch Workshops zu Themen wie Bewerbungsmappe, Assessment-Center, aber auch "der Bank-Knigge" oder praktischen Themen wie "Wie binde ich meine Krawatte?".
Ihre Marketingkampagne - unterstützt von der Trierer Agentur Kühnen - ist angelaufen. "Wir haben Flyer produziert, haben einen eigenen Facebook-Auftritt und machen natürlich vieles im Bereich social media, um die Schüler - aber auch die Eltern - anzusprechen", sagt Elena Miller.
Die Arbeitgeber der Azubis werden natürlich auch vor Ort sein - auch, um zu sehen, wie das Projekt bei den Schülern ankommt.
Denn sowohl Arbeitgeber als auch Auszubildende haben eines erkannt, was Malte Bull zusammenfasst: "Momentan können sich Banken noch nicht über zu wenige Bewerber beschweren, aber mit dem demografischen Wandel wird es künftig auch für Banken immer schwerer, Nachwuchs zu finden."
Schülern oder Eltern, die zusätzliche Informationen zum Bankday erhalten wollen, können sich per Mail an bankday@bbsw-trier.de an das Organisationsteam wenden.

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