Tourismus in der Region Trier erwirtschaftet mehr als eine Milliarde Euro

Trier · Am beliebtesten bei den rheinland-pfälzischen Gästen sind die Ferienregionen Eifel, Mosel und Hunsrück. Das geht aus einer Auswertung der IHK hervor. Attraktivitätsindikator für eine Region sei laut IHK der Anteil ausländischer Gäste. Der liegt mit knapp 29 Prozent und 624 314 Besuchern im Vergleich zum Bundesdurchschnitt mit 20 Prozent deutlich vorn.

 Die Porta Nigra ist ein imposanter Anblick. TV-Foto: Friedemann Vetter/Archiv

Die Porta Nigra ist ein imposanter Anblick. TV-Foto: Friedemann Vetter/Archiv

Das Gastgewerbe in der Region Trier hat im vorigen Jahr 3,6 Prozent mehr Menschen beschäftigt als 2012. Das zeigt das Branchenporträt Tourismus der Industrie- und Handelskammer (IHK) Trier, für das Daten unterschiedlicher Quellen ausgewertet wurden. Demnach wurden 8210 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte in der Region - und vor allem in der Stadt Trier - gezählt.

Die Ausbildungszahlen im Gastgewerbe sind dagegen kontinuierlich rückläufig. So waren Ende Dezember vorigen Jahres 500 Auszubildende in der Branche eingetragen - 135 weniger als 2011. "Diese Entwicklung verstärkt landesweit, aber vor allem auch in der Region Trier den Druck, das Image zu verbessern, um neues, qualifiziertes Fachpersonal für die Branche zu gewinnen und zu halten", sagt Silvia Fries, Tourismusreferentin der IHK Trier. Besonders hohe Rückgänge verzeichnen die Ausbildungsberufe Hotelfachmann, Koch und Restaurantfachmann.

Die Gästeankünfte haben sich nach dem unumstrittenen Rekordjahr 2011 in der Region Trier nur wenig verändert (-0,1 Prozent im Vergleich zu 2012). Von mauen Zahlen kann jedoch nicht die Rede sein: Das Ergebnis lag noch immer mit einem Plus von über 22 000 über den Ankünften des Jahres 2010 und spiegelt ein insgesamt hohes Niveau wider. Im landesweiten Vergleich nimmt der IHK-Bezirk Trier weiterhin eine bedeutende Stellung ein. 27 Prozent aller rheinland-pfälzischen Gäste haben 2013 die Ferienregion mit Eifel, Mosel und Hunsrück besucht, die damit eines der beliebtesten Reiseziele ist.

Die meisten Urlauber kommen aus Deutschland selbst. Doch vor allem auch die Gäste aus dem Ausland seien ein guter Indikator für die Attraktivität einer Region, erklärt Fries: "Sie sind flexibler und spiegeln damit die steigende Wettbewerbsintensität mit anderen Tourismusregionen stärker wider." Mit insgesamt 624 314 und damit einem Anteil von knapp 29 Prozent ausländischen Gästen liegt die Region Trier sowohl im Vergleich zum Landes- (21,5 Prozent) als auch zum Bundesdurchschnitt (20 Prozent) deutlich vorn. Den größten Anteil daran hatten wie in den Vorjahren Niederländer und Belgier. Mit einigem Abstand folgen Gäste aus Großbritannien, Frankreich, den USA und dem Großherzogtum Luxemburg.

Entsprechend der Gästeankünfte ist 2013 auch die Zahl der Übernachtungen zurückgegangen: um 2,5 Prozent auf rund 6,85 Millionen. "Beim Blick auf die Übernachtungsdauer zeigt sich jedoch, dass die Region im landesweiten Vergleich mit 3,1 Tagen überdurchschnittlich gut abschneidet", sagt Fries. Der rheinland-pfälzische Durchschnitt liegt bei 2,7 Tagen.

Das aktuelle Branchenportrait der IHK Trier zeigt darüber hinaus die wirtschaftliche Bedeutung des Gastgewerbes auf. So wurden 2013 in der Region brutto 1,07 Milliarden und netto 920,6 Millionen Euro im Tourismus erwirtschaftet. Dies entspricht einem Anteil von 2,74 Prozent am gesamten Volkseinkommen. Untersuchungen des Deutschen Wirtschaftswissenschaftlichen Instituts für Fremdenverkehr an der Universität München zufolge fließen den Kommunen zwei bis drei Prozent des touristischen Nettoeinkommens in Form von Gewerbe- und Grundsteueraufkommen, anteiliger Lohn- und Einkommenssteuer sowie Fremdenverkehrsabgaben zu.

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