Trierer Sportmanager Heinz in finanziellen Schwierigkeiten

Trier · Der bekannte Trierer Sportmanager Werner Heinz steckt offenbar in finanziellen Schwierigkeiten. Gegen den 63-Jährigen und seine Firma laufen Insolvenzantragsverfahren. Heinz managt Sportler wie Ex-Boxer Henry Maske oder den Rennfahrer Nico Hülkenberg.

 Werner Heinz kündigt 2007 den Boxkampf Henry Maske gegen Virgil Hill an.

Werner Heinz kündigt 2007 den Boxkampf Henry Maske gegen Virgil Hill an.

Foto: TV-Archiv

Die Nachricht dürfte für Aufsehen sorgen: Der Trierer Erfolgsmanager hat Finanzprobleme. Nach Informationen unserer Zeitung läuft gegen seine Firma WHS International und Werner Heinz selbst ein Insolvenzantragsverfahren. Das geht aus einer Veröffentlichung des Trierer Amtsgerichts hervor. In Vermögensfragen hat danach ab sofort der vorläufige Insolvenzverwalter Thomas Schmidt das Sagen. Der Anwalt machte sich zuletzt als Sanierer im Nürburgring-Verfahren einen Namen. "Wir müssen die Lage jetzt erst einmal sondieren", wollte sein Sprecher Guido Joswig den neuen Auftrag zunächst nicht weiter kommentieren.

Werner Heinz' Karriere gleicht dem gern zitierten Aufstieg vom Tellerwäscher zum Millionär. Der aus dem Eifelort Seffern zwischen Bitburg und Prüm stammende Heinz war Kellner und Gebrauchtwagenhändler, bevor er - mehr zufällig als geplant - ins Metier Sportmarketing wechselte. Anfang der 80er Jahre lernte er den Nachwuchsrennfahrer Frank Biela kennen und startete mit dessen Vermarktung. Biela wurde einer der erfolgreichsten Touren- und Sportwagenpiloten.

Mit Biela und Bernd Schneider startete Werner Heinz seine Karriere als Sportmanager. "Ich habe gemerkt, dass ich damit mehr Geld verdienen kann als mit dem Verkauf von Gebrauchtwagen", erinnerte sich Heinz einst in einem Gespräch mit unserer Zeitung.

Über die Formel Ford kam Heinz in Kontakt zur Formel?1, vermarktete und managte dort so klangvolle Namen wie Ayrton Senna, Nick Heidfeld, Jaques Villeneuve, Heinz-Harald Frentzen, Nico Rosberg oder Nico Hülkenberg. Ein Erfolgsrezept des Eifelers: Viele Klienten nahm Heinz unter Vertrag, als sie noch am Anfang ihrer Karriere standen. "Ich hatte immer ein gutes Händchen, ein Näschen für Erfolg", sagte er einmal über sich selbst.

Das gute Näschen bewies Heinz nicht nur im Automobilrennsport. Mit dem Boxer Henry Maske und dem Skispringer Sven Hannawald betreute der Trierer jahrelang zwei Promi-Sportler auf dem Höhepunkt ihrer Karriere.

Ein weiteres Erfolgsrezept von Heinz: "Ich hatte schon immer einen guten Draht zum Fernsehen, wir haben uns gemeinsam Inszenierungen überlegt und Wege gesucht, wie wir meine Klienten am besten vermarkten konnten - und das hat immer geklappt." Zu Zeiten Maskes erreichte Boxen Einschaltquoten von 18 Millionen, Hannawald sorgte für eine Skisprung-Euphorie, seinen Sieg bei der Vierschanzentournee sahen 13 Millionen Menschen.

In den vergangenen Jahren wurde es eher ruhig um Werner Heinz. Wenn er in den Schlagzeilen war, drehten diese sich meist um eine andere Leidenschaft des Managers - den Pferderennsport. Was den einst so erfolgreichen Sportmanager jetzt in finanzielle Schwierigkeiten gebracht hat, ist unklar.

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