Wiedersehen nicht ausgeschlossen

Trier · Für rund 800 Jugendliche war es im wahrsten Sinne des Wortes "Dein Tag, Deine Chance". Knapp 60 Firmen beteiligten sich an der fünften Jobmesse im Tagungszentrum der Industrie- und Handelskammer (IHK) Trier. Ausgerichtet wurde die Veranstaltung von der IHK, der Handwerkskammer (HWK) Trier, der Arbeitsagentur und dem Trierischen Volksfreund.

 Am Messestand des Unternehmens GKN Driveline lässt sich dieser Jugendliche beraten. TV-Foto: Rolf Lorig

Am Messestand des Unternehmens GKN Driveline lässt sich dieser Jugendliche beraten. TV-Foto: Rolf Lorig

Trier. Das Interesse ist riesig: Um 14 Uhr startete die Messe, um 14.10 Uhr gibt es im Tagungszentrum kaum noch ein Durchkommen. Die Stimmung bleibt aber ruhig und gelassen. IHK-Geschäftsführer Marcus Kleefisch zeigt sich optimistisch: "Wer noch in diesem Jahr eine Ausbildung beginnen will, hat hier gute Karten: In einer Mailumfrage haben wir noch 70 Ausbildungsplätze für 2014 ermittelt." Petra Kollmann (HWK) freut sich über die hohe Beteiligung. Sie ahnt bereits, wo der meiste Andrang herrschen wird: "Im Handwerk zählen KFZ-Mechatroniker und Tischler zu den gefragtesten Berufen." Also nichts mit Medien oder Computern? Marcus Kleefisch und Petra Kollmann schauen sich an und lächeln. Natürlich ist bei den meisten Jugendlichen das die gängige Antwort, wenn man sie darauf anspricht.Bürojobs sind begehrt


Bei einem Rundgang durch die Halle wird an den Firmenständen deutlich, dass ein sehr großer Teil der Jugendlichen nach einem Bürojob Ausschau hält. Marcus Kleefisch kennt das: "Gefragt sind Bürojobs wie Büro- oder Industriekaufmann/-frau, Versicherungskaufmann/-frau oder Bankkaufleute." Dazu zählt auch das Thema Ausbildung und Studium. "Das Thema ist angekommen", wissen die beiden Ausbildungsberater der Kammern. Die Jugendlichen hätten die sehr guten Karriereperspektiven erkannt und infolgedessen würden die Ausbildungsbetriebe ihr Angebot mehr und mehr ausweiten.
Schwieriger sei es erfahrungsgemäß bei den technisch-gewerblichen Ausbildungsberufen in der Metall- oder Elektrotechnik sowie im Hotel- und Gas tronomiebereich: "Hier muss man schon stark die Werbetrommel rühren", sagt Kleefisch. Und Kollmann hat noch etwas beobachtet: "Bei den Mädchen ist auch das Interesse an klassischen Berufen wie Friseurin zurückgegangen."
Im Handwerk gebe es viele Berufe, die sich schwer tun, geeigneten Nachwuchs zu finden. Diese Situation ist auch Isabell Juchem von der Agentur für Arbeit bekannt. Die gemeinsame Informationsmesse sieht sie als ideale Möglichkeit für Jugendliche, die noch keine konkreten Vorstellungen über ihr späteres Berufsleben haben. Natürlich hat sie die jungen Leute in Gesprächen auf diesen Tag vorbereitet, ihnen die Chancen und Möglichkeiten aufgezeigt. Und ihnen ein Coaching mit auf den Weg gegeben: "Man sollte schon wissen wie man sich anzieht, wenn man sich um einen Arbeitsplatz bewirbt."
Nach einer Stunde ist es an der Zeit, die Lokalität zu wechseln. Im Foyer des IHK-Hauptgebäudes stehen viele runde Tische. Dort ist ein Speed-Dating vorbereitet. Nun können die jungen Leute im Gespräch mit Firmenchefs und Personalsachbearbeitern ganz gezielt ihre Interessen und Wünsche äußern. Wer die Zeit geschickt nutzt, hat hier die Chance zu einem späteren Vorstellungsgespräch.
Zufriedene Gesichter am Ende des Tages gegen 17 Uhr. Ein Tag, der Firmenvertreter und Jugendliche einander nähergebracht hat, endet. Viele werden sich später wiedersehen.Extra

Die Ausbildungsmesse "Dein Tag, Deine Chance - Ausbildung jetzt!" ist ein Gemeinschaftsprojekt, das 2012 ins Leben gerufen wurde. Seit dieser Zeit hat die Messe fünfmal stattgefunden: dreimal in Trier und je einmal in Daun und Bitburg. Insgesamt 60 Betriebe aus Industrie und Handwerk beteiligen sich regelmäßig an der Ausbildungsmesse, bei der Nachwuchs für zwischen 100 und 150 Ausbildungsgänge gesucht wird. flo

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