20 Kilo Schutz und mehr

Vor 25 Jahren bezog die Polizei Wittlich ihr Gebäude in der Kurfürstenstraße und der "Dienstherr", das Land Rheinland-Pfalz, feiert 60. Geburtstag: Gründe genug für einen großen "Tag der offenen" Tür, zu dem mehr als 2000 Gäste kamen.

 Viele Menschen kamen zum Tag der offenen Tür der Polizei Wittlich. Foto: Polizei

Viele Menschen kamen zum Tag der offenen Tür der Polizei Wittlich. Foto: Polizei

Wittlich. (scho) Sie stürmten das Gelände, entdeckten die Möglichkeiten und gewannen viele neue Eindrücke von der Polizeiarbeit: Für die Polizei Wittlich war der "Tag der offenen Tür" mit mehr als 2000 Besuchern ein voller Erfolg. Großes Interesse erregte der Kosovo-Stand, an dem Uwe Badem, Dienstgruppenleiter bei der Polizei Wittlich, zusammen mit seinen Kollegen über ihren Einsatz in der Krisenregion informierten. Der Wittlicher Polizist war vor sieben Jahren das erste Mal im Kosovo im Einsatz. Damals, gerade ein halbes Jahr nach dem verheerenden Krieg, begann eine internationale Truppe, die Polizeiarbeit aufzubauen. "Alles war zerstört, die Folgen des Kriegs noch überall spürbar, die Versorgung mit Lebensmitteln war eine Katastrophe, ich habe in der Zeit 16 Kilo abgenommen", sagt Badem, der sich aber gerne für einen weiteren Einsatz zur Verfügung stellte. "Man kann dort was bewegen und helfen, und die Arbeit im internationalem Team ist interessant", erklärt der Wittlicher Polizist seine Motivation. Im ersten Jahr war er vor allem mit Mordermittlungen beschäftigt. Bei den Ermittlungen stieß er auch auf zwei Massengräber.Schussweste "Bristol": Kalaschnikow-sicher

Badem: "Man muss abschalten können und darf nicht alles so nah an sich ranlassen." Neben Mordermittlungen galt es, die örtliche Polizei aufzubauen. Ob solche Auslandseinsätze nicht gefährlich seien? "Inzwischen beobachten und beraten wir vor allen Dingen, haben also mehr eine Monitoring-Mission. Aber besonders am Anfang lagen überall noch Minen. Und das man Opfer eines Anschlags wird, kann man dort nie ganz ausschließen", sagt Badem. Dafür sind die Auslands-Polizisten auch besonders gerüstet: Schussweste "Bristol" wiegt stolze 20 Kilogramm und ist die einzige ihrer Art, die auch Kalaschnikow-Schüsse abwehrt - und die beim "Tag der offenen Tür" am Stand viele Neugierige anzog.Speziell für Kinder hatten die "Freunde und Helfer" ebenfalls einiges auf die Beine gestellt: Kinderschminken, Fahrrad-Parcours, Stand zum Fertigen von Fingerabdrücken, Foto-Stand zum Posen auf Polizeimotorrädern, und die Mayener Puppenbühne war zu Gast. Zudem gab es viele Spezial-Fahrzeuge zu begutachten und Tipps zu Themen wie Einbruchssicherung. "Der riesige Zuspruch auf den Tag der offenen Tür hat uns auch überrascht", sagt Jürgen Riemann, stellvertretender Dienststellenleiter der Polizei Wittlich, und ergänzt: "Es ist natürlich schön zu sehen, wie viele Menschen sich für die Polizeiarbeit interessieren."

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