20 Minuten für den Weg in die Zukunft

In der Trierer Europahalle stellen sich Schüler bei der Berufsmesse Vocatium simulierten Bewerbungsgesprächen mit 46 Betrieben und Hochschulen. An zwei Tagen werden mehr als 1500 Teilnehmer erwartet.

Trier. "Die Vocatium ist nicht nur eine Durchlaufmesse. Sie bietet ein pädagogisches Konzept", sagt Ulrike Schröder (46), Projektleiterin des Instituts für Talententwicklung. Zum dritten Mal organisierte das private Unternehmen gestern und heute die Berufsmesse in der Europahalle Trier.
1500 Realschüler, Fachoberschüler und Gymnasiasten der jeweiligen Abschlussjahrgänge haben hier die Möglichkeit, sich zu verbindlichen Terminen bei vier der 46 Betriebe und Hochschulen vorzustellen. "Im Vorfeld mussten sich die Schüler auf jeden Fall mit ihrer Zukunft auseinandersetzen", erklärt Martina Rütt, Lehrerin am St.-Willibrord-Gymnasium in Bitburg. "Sie mussten sich darüber klar werden, welcher Berufsweg sie interessieren könnte."
Auf der Vocatium können sich die Schüler die Unternehmen auswählen, die sie spannend finden. Die Palette der ausgestellten Ausbildungen und Studiengänge reicht dabei vom Handwerk bis zum dualen Studium.
"Ich habe mich bei der Bundeswehr als tiermedizinische Fachangestellte vorgestellt", erzählt die 16-jährige Bianca Schons von der Realschule Plus in Konz. Sie weiß schon seit Jahren, dass sie im Bereich Tierpflege arbeiten will. Die Schülerin nutzt die Messe, um bei ihren Vorstellungsterminen schon einmal einen guten Eindruck zu hinterlassen.
Die 19-jährige Gymnasiastin Alwina Linjak möchte sich bei der Messe vor allem informieren. "Ich interessiere mich auf jeden Fall für das Thema Gesundheit und Medizin. Aber ich habe mich noch nicht so genau festgelegt."
Das Konzept der Vocatium sieht vor, dass sich immer nur 250 Schüler zur selben Zeit in der Halle aufhalten. Die Aussteller haben daher viel mehr Zeit, um persönlich auf die Besucher einzugehen.
"Bei Messen sind Schüler meist in Gruppen unterwegs. Manche von ihnen haben vor ihren Freunden eher Hemmungen, ein längeres Gespräch einzugehen oder Fragen zu stellen", meint Schröder.
Auf der Vocatium werden durch die festgelegte Terminvergabe bewusst nur zehn bis 20-minütige Einzelgespräche zwischen Besuchern und Ausstellern geführt. Am Ende der Unterhaltungen geben die Betriebe den Bewerbern eine Bewertung mit auf den Weg. "Die Schüler sollten sich auf die simulierten Vorstellungsgespräche vorbereiten", erklärt Schröder. "Das Auftreten und sogar die Wahl der Kleidung können wichtig sein."
Neben den Ständen der Betriebe können sich die Schüler auf der Vocatium dieses Jahr auch eine Ausstellung ansehen. 24 Stationen bildeten die Geschichte der "freien Berufswahl" von der Antike bis in die Moderne ab. cha

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