528 Jahre alte Glocke "Osana" kehrt zurück

1931 wurde die Glocke für 539 Reichsmark verkauft. Pünktlich zur 1000-Jahrfeier kehrte sie wieder nach Osann-Monzel zurück. Vergangenen Sonntag fand in der Pfarrkirche St. Peter eine Messe zur "Enthüllung" der Glocke statt.

Osann-Monzel. (mkl) "Osana haeissen ich, alle bos Weder vertriben ich, Meister Claus von Enen gos mich MCCCCLXXX" übersetzt heißt das: "Osana heiße ich, alle Unwetter vertreibe ich, Meister Claus von Enen goss mich 1480". Dieses Schriftband ziert die Glocke am oberen Rand. Es grenzt an ein Wunder, dass der "Jubiläumsgast", wie Dechant Georg Moritz sie liebevoll nannte, wieder zu Hause ist. Im Museumskeller durch Zufall wiederentdeckt

Bei der Vorbereitung der Chronik zur 1000-Jahrfeier der Gemeinde stießen Thomas Beucher und Klaus Könen, Mitglieder des Vereins "1000 Jahre Osann", zufällig auf Hinweise einer Glocke aus dem Jahr 1480, die im Keller des Rheinischen Landesmuseums in Trier vor sich hinschlummerte und nur darauf warte entdeckt zu werden. Für Klaus Könen stand von diesem Moment an fest: Die Glocke musste nach Osann-Monzel zurück. Zwei Jahre gingen ins Land, in denen mit dem Landesmuseum Trier über Auflagen, Transportfragen und die Absicherung korrespondiert wurde. Am 6. Mai wurde "Osana", wenn auch nur leihweise, bis Ende August 2008 in ihren Heimatort Osann-Monzel überführt. Sicher ist zumindest, dass sie nach dem Heimaturlaub nicht mehr in den Keller zurückkehrt. Sie wird mit ihren 450 Kilogramm, 90 Zentimetern Höhe und 88 Zentimetern Durchmesser einen würdigen Platz im Landesmuseum einnehmen.Dechant Moritz, der die Predigt an diesem Sonntag liegen ließ und die Messe der Glocke widmete, dankte allen Beteiligten, die es möglich machten, dass das Prachtstück von einer Glocke, die zu den ältesten an der Mosel zählt, nun in der Pfarrkirche St. Peter zu bestaunen ist. Andrea Sailler, Lina Thiel und Alina Kohnz trugen ein Gedicht von Hans Gorges vor, welches er eigens für "Osana" schrieb. Und eigens für "Osana" wurde auch ein Glockenlikör hergestellt, den Arthur und Willy Sailler aus Obstlerspenden herstellten. Klaus Könen kam am Ende seiner Ansprache noch einmal auf das Schriftband der Glocke zurück - "alle Unwetter vertreibe ich". Vielleicht ist es ja ein Zufall, dass Osann-Monzel vom Unwetter der letzten Tage verschont blieb, so Könen.

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