540 Kinder ziehen um

Seit Mittwoch ist das Peter-Wust-Gymnasium zweigeteilt. Die Lehrer werden sich aufs Pendeln, Schüler auf kürzere Unterrichtsstunden einstellen müssen. Zudem fehlen Spezialräume für Fächer wie Musik, Chemie und Physik.

 Die Schüler begeben sich vom Bus in ihr neues Schulgebäude der Dualen in Wengerohr. Einige Klassen müssen in Fachräumen wie dem ehemaligen Chemiesaal oder die Schulbibliothek untergebracht werden. TV-Foto: Christoph Strouvelle

Die Schüler begeben sich vom Bus in ihr neues Schulgebäude der Dualen in Wengerohr. Einige Klassen müssen in Fachräumen wie dem ehemaligen Chemiesaal oder die Schulbibliothek untergebracht werden. TV-Foto: Christoph Strouvelle

Wittlich. Der Rektor des Peter-Wust-Gymnasiums, Michael Forster, wartet am Mittwoch Morgen in Wengerohr vor dem Gebäude, in dem bis vor kurzem die Dualen Oberschule untergebracht war, auf seine Schüler. 20 Klassen mit 540 Kindern und Jugendlichen werden per Bus nach Wengerohr gefahren. Alles ist am Vortag so vorbereitet worden, dass die Lehrer die 20 Klassen problemlos in die neuen Unterrichtsräume führen können.

Wie sich der Unterricht in den nächsten Tagen gestalten wird, weiß Schulleiter Forster noch nicht. Denn die Stundenpläne sind nicht auf die Erfordernisse einer Schule an zwei Standorten ausgerichtet.

So unterrichten 61 von 68 Lehrern sowohl in der Oberstufe als auch in den unteren Klassen und müssen zwischen Wengerohr und dem Standort Wittlich - Koblenzer Straße pendeln. Mehrere Lehrer haben kein eigenes Auto, zudem sind Versicherungsfragen und Kostenübernahme ungeklärt.

Die Fahrtzeit beträgt je nach Verkehrsverhältnissen zwischen acht und 20 Minuten. Die Unterrichtsstunden werden sich daher um die Fahrzeiten der Lehrer verkürzen. Der Sportunterricht wird ebenfalls in den Turnhallen am alten Schulstandort sein, die Schüler müssen dazu mit dem Bus zur Koblenzer Straße und zurück gebracht werden. Die Wengerohrer Sporthalle ist keine Alternative, da sie von der Liesertalschule besetzt ist.

Außerdem fehlen im ehemaligen DOS-Gebäude sämtliche Fachräume, beispielsweise für Musik oder Physik.

Am Mittwoch galt Schulleiter Michael Forsters größte Sorge dem Umzug der Schüler. Dieser verlief reibungslos. Den Schülern wurde von ihren Klassenlehrern eine Information für die Eltern mitgegeben, in denen erste organisatorische Details mitgeteilt wurden. Weitere Informationen werden auf der Homepage der Schule bekanntgegeben.

Die Schüler sind nach den ersten Eindrücken enttäuscht. Drei Jungen aus der achten Klasse wären lieber am alten Standort geblieben. "Drüben waren die Räume schöner. Außerdem konnten wir nach dem Unterricht in die Stadt." Julie besucht die neunte Klasse. Sie weiß noch gar nicht genau, warum sie mit ihrer Klasse umziehen musste. "So wird die Schulgemeinschaft zerstört", klagt sie. Außerdem hätten sich die Fünftklässler gerade eingelebt, dann müssten sie schon wieder umziehen. "Das ist doch blöd für alle." Julies Klassenraum ist der Chemieraum, der sei "ziemlich heruntergekommen". Insgesamt empfindet sie die Situation als demütigend. Diese Einschätzungen teilen auch andere Schüler, die durchweg lieber am alten Standort geblieben wären. Insbesondere der äußere Zustand und die Kälte in den in diesem Herbst noch nicht geheizten Klassenräumen wurden häufig kritisiert.

Die Situation wird sich zwar ab den Osterferien etwas entspannen, weil dann die Kita aus Neuerburg, die zur Zeit in der DOS untergebracht ist, wieder in ihr renoviertes Domizil zurückzieht. Dennoch werden Chemie- und Physikräume nicht fachbezogen nutzbar sein, weil die Ausstattung fehlt.

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