Adventskranz für Paris

Tannengrün und vier Kerzen: Das ist die Basisausstattung für einen Adventskranz. Ein Weihnachtsschmuck, der etwa im Nachbarland Frankreich so unbekannt ist wie der St. Martinszug. Die Wittlicherin Karin Brand-Picard aber hat vor Jahren in der französischen Hauptstadt zumindest eine Floristin für die vorweihnachtliche Tradition begeistert.

Wittlich. Karin Brand-Picard traf ihren Mann fürs Leben in Wittlich. Mit Jean-Jacques zog sie nach Paris, heute genießt das Paar den Ruhestand retour in Wittlich. Dorthin zog es Karin Brand-Picard zuvor auch alle Jahre wieder zum Heimatbesuch. "Meist kam ich um den St.-Martinstag herum. Und im November habe ich mir in Wittlich auch immer schöne Tannenzweige gesucht, um mir in Frankreich Adventskränze binden zu können. In Paris hat man das ja nicht gekannt. Auch Adventskalender habe ich aus Wittlich mitgebracht. Die haben die Kinder mit in die Schule genommen, dort waren sie ein großer Erfolg", erzählt die Dame, die ein großes Faible für Dekoratives hat und gerne bastelt. So hat sie mit ihrem Mann wieder ein bezauberndes Weihnachtsfenster in der Wittlicher Altneugasse gestaltet.

Kurzum: Irgendwann klappte es nicht mit dem Tannengrün-Export aus Wittlich und Karin Brand-Picard fragte wie gewohnt im November diesmal jedoch bei ihrer französischen Blumenhändlerin nach Nadelzweigen. "Was machen Sie denn damit?", erkundigte sich Madame interessiert und hörte, dass man in Deutschland im Dezember daraus schöne Kränze mit Kerzen drauf binde. Das ließ der Pariser Blumenfachfrau von "La vie fleurie" keine Ruhe. "Kurz darauf war das Trottoir in der Rue Lecourbe voller pompöser Kränze. Mal mit einer Kerze, mal mit drei oder fünf Kerzen, denn ich hatte ihr nicht den Hintergrund mit den vier Adventssonntagen erklärt", erinnert sich Karin Brand-Picard: "Das war so lustig. Was haben wir gelacht! Und mittlerweile gibt es richtige Adventskränze auch in Paris."

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