Aktion gegen Rathaus in der Karrstraße

Ob die Stadtwerke den Bau des neuen Rathauses finanzieren, darüber soll der Stadtrat am Donnerstag entscheiden. Beschlossen ist der Standort in der Karrstraße. Dagegen werden jetzt Unterschriften gesammelt.

Wittlich. (sos) Als "existenziell wichtig für das soziale und wirtschaftliche Überleben der Innenstadt" bezeichnet Michael Scheid den provisorischen Parkplatz in der Karrstraße. Zum Argument der Ratsmehrheit, ein dortiger neuer Verwaltungsbau könne zur Belebung der Innenstadt beitragen, sagt der Buchhändler: "In der heutigen Zeit des virtuellen Rathauses - die VG Wittlich-Land wirbt bereits öffentlich damit - tendieren Rathausbesuche der Anzahl nach gegen Null. Wie soll hier also eine Belebung der Innenstadt erfolgen?" Auch Hans Gelz ist der Meinung: "Der Bau des Rathauses am Standort Karrstraße widerspricht den elementaren wirtschaftlichen Interessen der Innenstadt." Er hat mit Michael Scheid nun eine Unterschriftenaktion unter dem Motto: "Kein Rathausneubau in der Karrstraße" gestartet. In über einem Dutzend Geschäften liegen die Listen aus. Darauf steht, der Neubau an dieser Stelle bedeute "Wegfall existenziell wichtiger Parkplätze für Kirchenbesucher, Besucher von Kindertagesstätte, Pfarrgemeindehaus, Katholischer Öffentlicher Bücherei und Kunden für die Einzelhändler der Innenstadt." Das städtische Grundstück Karrstraße wird derzeit als provisorischer Parkplatz genutzt. Für das neue Rathaus müssten prinzipiell darauf künftig laut Stellplatzverordnung 60 Stellplätze für Bedienstete und zehn für Besucher nachgewiesen werden. Der Stadtrat, dessen Mehrheit längst den Karrstraßen-Standort beschlossen hat, beschäftigt sich am Donnerstag, 18. Dezember, mit der Finanzierung des derzeit auf fünf Millionen Euro geschätzten Projektes. Vorgesehen ist, dass der Neubau von den Stadtwerken gestemmt wird, zumal Landeszuschüsse wegen der Kommunalreform auf Eis liegen. Dazu bemerken die Initiatoren der Unterschriftenaktion, "dass eine vorausschauende Planung die baulichen Erfordernisse einer mittelfristig unabwendbaren Verwaltungsreform beachtet."

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