Aktiv erleben statt passiv fernsehen

Autor Andreas Neider stellte am Dienstag abend einem engagierten und bunt gemischten Publikum aus Eltern, Lehrern und Erziehern sein Konzept der Medienbalance vor. Dabei geht es (der TV berichtete) um einen gesunden Ausgleich zwischen der Nutzung von passiven Medien wie beispielsweise dem Fernsehen einerseits und aktiven Erlebnissen andererseits.

Wittlich. (red) Wichtig bei der Medienbalace sei die Erziehung zu einem kritischen Bewusstsein im Umgang mit den Medien, sagte Andreas Neider. Denn eines hätten Fernsehen und Computer(-spiele) gemeinsam: Der Aus-Knopf sei häufig schwer zu finden. Hilfreich könne das Führen eines sogenannten Medien-Tagebuchs sein, bei dem Jugendliche das Gesehene noch einmal beschreiben und selbst bewerten. Zur "aktiven" Seite zählten unter anderem ein Buch lesen, ein Instrument spielen, einen sportlichen Wettkampf bestreiten oder mit sozialem Engagement etwas bewirken. Hier seien Eltern, Erzieher und auch die Gesellschaft gleichermaßen gefordert.

Die an den Vortrag anschließende Diskussion warf noch einige offene Fragen auf: Wie könne das Bedürfnis der Kinder nach freier Bewegung, nach Fantasiebildung, nach authentischen Erfahrungen gestillt werden? In der heutigen Welt befänden sich zu oft Schilder wie "Betreten verboten" und "Eltern haften für ihre Kinder". Wie praktisch sei es da, wenn die Kinder sicher zu Hause sind und am PC sitzen.

Aber auch Lehrer meldeten sich zu Wort: Häufig sei es so, dass Kinder schon morgens vor der Schule Fernsehen schauen. Wie könne man Eltern darin bestärken, klare Grenzen zu ziehen? Nicht Verbote ändern etwas, sonder attraktive Alternativen. Die gemeinsamen Erlebnisse von Eltern und ihren Kindern seien durch kein Medium zu ersetzen.

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