Wittlich. Alles andere als eine Zustimmung des Wittlicher Bau- und Verkehrsausschusses zur geplanten Öffnung der Neustraße für den Autoverkehr wäre eine Sensation gewesen. Denn Grundlage für die nichtöffentlichen Beratungen des Ausschusses war ein Antrag, den alle Fraktionen im Stadtrat unterstützen: Zukünftig sollen Autos die Neustraße aus der Oberstadt kommend wieder Richtung Himmeroder Straße befahren dürfen (der TV berichtete). Die Sensation blieb deshalb auch aus.

1500 Unterschriften für die Öffnung

Der Bau- und Verkehrsausschuss habe dem Öffnungsantrag nach einer Diskussion zugestimmt, teilt Stadtsprecher Ulrich Jacoby mit. Damit nicht genug. Am heutigen Donnerstag wird sich der Wirtschafts- und Marketingausschuss mit der Fußgängerzone befassen.

Falls dieses Untergremium des Stadtrats erwartungsgemäß der Öffnung zustimmt, wird der Stadtrat bereits in der kommenden Woche abschließend über das Thema entscheiden. Dann steht der Neuregelung der Verhältnisse nichts mehr entgegen. Wie diese Regelung genau aussieht und ab wann sie gilt, steht bisher nicht fest.

Mit der Öffnung für den Verkehr wird der alte Zustand teilweise wieder hergestellt, der bis Mitte der 90er Jahre Normalzustand war. Erst mit dem Bau der Südtangente zwischen Kurfürstenstraße und Feldstraße 1993/1994 waren die verkehrstechnischen Voraussetzungen dafür geschaffen worden, den Autoverkehr aus Burg- und Neustraße zu verbannen. Bereits 1996 gab er Diskussionen über eine erneute Öffnung.

Auslöser des gemeinsamen Antrags von Bündnis90/Grünen, CDU, FDP, FWG und SPD war eine Unterschriftenaktion zweier Fußgängerzonen-Anlieger. Rund 1500 Menschen hatten sich für die Öffnung der bisher noch nahezu autofreien Einkaufsstraße ausgesprochen. Viele Geschäftsinhaber versprechen sich von der Rückkehr zur alten Verkehrslösung in der Neustraße eine Belebung der Innenstadt.