Amerikanischer A10-Kampfjet stürzt in der Eifel ab

Laufeld · Ein Militärjet A10 Warthog ("Warzenschwein") ist nahe Laufeld (Kreis Bernkastel-Wittlich) am Freitagnachmittag abgestürzt. Der Pilot konnte sich mit dem Schleudersitz retten, wurde aber verletzt.

 Nur noch Trümmer: Die abgestürzte A10 bei Laufeld.

Nur noch Trümmer: Die abgestürzte A10 bei Laufeld.

Foto: Agentur Siko

(sos/har) Bewohner berichten, dass sie zunächst nur einen lauten Knall gehört hatten. Ein Augenzeuge erklärte gegenüber einem Reporter des Trierischen Volksfreunds, das Kampfflugzeug liege komplett zerstört auf einem Acker, nur ein paar 100 Meter von den ersten Häusern entfernt. Der Unglücksort liegt zudem nahe der Autobahn.

Die örtlichen Feuerwehren aus Laufeld, Manderscheid und Wallscheid waren nach dem Flugzeugabsturz schnell vor Ort. Der Pilot konnte sich mit dem Schleudersitz retten, kam aber offenbar schwer verletzt ins Krankenhaus.

Nach den örtlichen Wehren ist wenig später gegen 16.30 Uhr auch die US-Militärpolizei vor Ort eingetroffen. Sie hat das Gelände weiträumig absperren lassen, während die Feuerwehr noch mit Löscharbeiten beschäftigt ist. Ein Beobachter spricht von mächtigem Qualm, der nach einer Mischung aus Kerosin-Petroleum und verbranntem Kunststoff rieche.

Sechs Kampfflugzeuge des Typs A-10 aus Spangdahlem sollen derzeit bei der Militäraktion der Nato in Libyen im Einsatz sein. Ob der Absturz mit dieser Mission in Zusammenhang steht, ist zur Zeit noch ungeklärt. Ersten Informationen zufolge soll die Maschine mit zwei Übungsraketen und 1500 Schuss Munition bestückt gewesen sein. Ein Augenzeuge vor Ort sagte, die Militärpolizei habe an der Unglücksstelle ebenfalls davon gesprochen, es sei echte Munition an Bord gewesen.

Vom Presse- und Informationszentrum der Luftwaffe in Köln verwies Kai Gudenoge auf seine amerikanischen Kollegen. Zwar sei ein Flugsicherheitsoffizier aus Büchel vor Ort, der bei der Klärung der Ursache und Folgen des Unfalls helfe. Auskünfte darüber, ob etwa wie zunächst befürchtet die Munition uranhaltig sein könnte, konnte er nicht geben.

Peter Gerhards, Vorsitzender des Kreisfeuerwehrverbands und Laufelder Entwarnung, erklärte, eine solche Gefahr bestehe nicht. "Wir haben soweit alles im Griff." Er war Augenzeuge des Absturzes. "Die Maschine hat erst über Laufeld gewendet, dann ist sie hochgezogen und anschließend senkrecht runter. Erst gab es einen Knall, als der Pilot sich mit dem Schleudersitz rettete, dann einen noch stärkeren Knall und einen riesigen Feuerball."

Der Pilot habe rund 20 Meter von der Unglücksstelle gelegen und sei noch ansprechbar gewesen. "Seine erste Frage war, ob der Dorfbevölkerung etwas passiert sei, weil er nicht wusste, wo die Maschine runtergekommen ist. Dann hat er uns mitgeteilt, dass er Übungsmunition an Bord hatte."

Der Verletzte sei etwa 30 Jahre alt, es ginge ihm den Umständen entsprechend gut. Vermutlich habe er ein Wirbelsäulentrauma. Der US-Amerikaner sei sehr erleichtert gewesen, dass nichts Schlimmeres passiert sei. "Es ist wie damals bei dem Absturz in Oberkail. Wir haben ein Riesen-Glück gehabt", sagt Peter Gerhards.

Die Feuerwehr habe mittlerweile die Wiese in einem Radius von rund 300 Metern um das Flugzeugwrack abgesperrt. Die Löscharbeiten dauerten gegen 17.30 Uhr noch an. "Löschen und Kühlen", so ein Feuerwehrmann, sei das Wichtigste, da man auch nicht wisse, wie viel Munition noch explodieren könne.

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