An Weihnachten blitzt die gute Stube Die Kostenfrage

In etwa zwei bis drei Wochen soll die Umgestaltung des Manderscheider Marktplatzes abgeschlossen sein. Jahrelang wurde über das Projekt diskutiert.

Manderscheid. Stein für Stein geht es nun voran am Manderscheider Marktplatz. Zurzeit wird dort das Granit-Pflaster verlegt. Kanal- und Wasserleitungen wurden bereits erneuert. Die Prognose vonseiten der Verwaltung lautet nun: Wenn das Wetter mitspielt, sind die Arbeiten in etwa zwei bis drei Wochen abgeschlossen, auf jeden Fall vor Weihnachten.Die Umgestaltung des Marktplatzes ist ein Projekt im Rahmen der Städtebauförderung. An die 15 Jahre lang wurde darüber diskutiert. Dabei ändert sich nicht besonders viel. Der Platz werde durch das Granit-Pflaster lediglich aufgewertet, so hatte es der verantwortliche Architekt Steffen Riedle aus Bad Kreuznach beschrieben. In der Mitte wird großformatiges Granit-Pflaster verlegt, außen herum kleine Steine. Um die Bäume werden Sitzgelegenheiten entstehen.Die große Veränderung betrifft den Verkehr. Er wird mit Hilfe von Pollern ausgeschlossen, was ein halbes Jahr lang getestet worden war. Die Anwohner kritisierten in der Vergangenheit vor allem den Verlust der Parkplätze. Die Verwaltung versprach, neue Parkplätze zu schaffen. Dies ist offensichtlich nun erfolgt. So hat es die Verwaltung nach schwierigen Verhandlungen geschafft, ein Haus und drei Garagen beim Friedhof zu erwerben. Die Gebäude werden demnächst abgerissen.Generell sagte Günter Weins, Leiter der Bauabteilung der VG: "Die Stimmung am Marktplatz ist gut. Bei den Bauarbeiten wurde jeder Schritt mit den Anliegern abgesprochen." Hans Stölben, einer der großen Skeptiker unter den Anwohnern, stimmt dem mehr oder minder zu. Dank seiner Interventionen seien seine Wünsche berücksichtigt worden, sagte er. Manderscheid. (mai) Diskussionen gab es wegen der Kosten der Marktplatz-Umgestaltung. Ursprünglich war die Rede von 115 000 Euro gewesen. Nun werden die Kosten auf 180 000 bis 200 000 Euro geschätzt. Die drei Mitglieder des Forums Stadtentwicklung hatten sich deshalb gegen die Vergabe ausgesprochen beziehungsweise sich enthalten. Wolfgang Moritz vom Forum kritisierte: "Auf die Frage, wie es zu dieser Kostenexplosion kommen konnte, haben wir keine Antwort erhalten." Günter Weins, Leiter der Bauabteilung in der VG-Verwaltung, liefert die Antwort nun: "Nach dem Wettbewerb zur Marktplatz-Gestaltung hatte der Stadtrat einen Entwurf für einen Alternativvorschlag in Auftrag gegeben." Die Kostenschätzung für diesen Vorschlag habe 115 000 Euro betragen.Letztendlich sei dann doch der Entwurf des Wettbewerbsgewinners, Steffen Riedle, umgesetzt worden, für den es nie eine Kostenschätzung gegeben habe. Weins wies darauf hin, dass es bei den geschätzten Kosten von bis zu 200 000 Euro wohl nicht bleibe. Allein bei den Pollern würden schon 25 000 Euro eingespart, nach weiteren Einsparmöglichkeiten werde gesucht. Außerdem werde die Verwaltung mit der ADD noch mal reden, um doch noch eine höhere Förderung zu erreichen. Normalerweise sind die förderfähigen Kosten bei 190 Euro pro Quadratmeter (entspricht 133 000 Euro beim Marktplatz) gedeckelt.

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