Anruf bei Antonius

Katharina Pawelke begeisterte beim der dritte Auflage von "Literaturgenuss in alter Kapelle" in Dreiser Mundart. In ihren Geschichten drehte es sich um den Dorfalltag, dem Älterwerden und von der Beichte. Dabei blieb kein Auge trocken. Die Zuhörer der vielen Gedichte und Geschichten sollte ihr Kommen nicht bereuen.

Hasborn. (red) In der Reihe "Literaturgenuss in alter Kapelle" fand in der Hasborner Kapelle eine Lesung mit der Dreiser Mundartdichterin Katharina Pawelke statt. Der Initiator der Veranstaltung, Hans Adriani begrüßte zahlreiche Zuhörer zur dritten Auflage der Literaturabende mit heimischen Autoren, die seit 2006 am vorletzten Novembersonntag in der Hasborner Kapelle sind. Nach einem kleinen literarischen Rahmenprogramm mit jungen Hasborner und Oberscheidweiler Akteurinnen, teils in Eifeler Platt, nahm Katharina Pawelke Platz am Vortragstisch und legte in schönster Dreiser Mundart mit ihren Gedichten und Geschichten los. Schon bald blieb kein Auge mehr trocken vor Lachen, und kräftiger Applaus war ihr nach jedem Stück sicher. Mit ihrem ganz eigenen bodenständigen Humor erzählte sie vom Dorfalltag und von alltäglichen Sorgen und Nöten, wie jeder sie hat: Vom Verlieren und Suchen und dem Anrufen des heiligen Antonius, der allzu oft die Suchenden hängen lässt, von den Fußangeln des Älterwerdens, von den Nöten der Kinder, die händeringend Sünden suchten, damit sie etwas zu beichten haben und von jungen Burschen, die nach langer Beichte 365 Rosenkränze aufgebrummt bekommen. Sie erzählte von jungen Frauen, die sich vom heiligen "Komm hol mich" den idealen Mann backen lassen wollen und von Apfelweinliebhabern, die für eine reichhaltige Ernte sogar Bittgänge machen würden, wenn nicht etwas dazwischen käme. Gut gelaunt machte sich das Publikum nach diesem überaus heiteren Abend auf den Heimweg.

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