Ansteckende Fröhlichkeit

"Wir feiern heut ein Fest" - die Behinderteneinrichtung Maria Grünewald setzt Akzente mit Rockmusik vom Feinsten, ansteckender Fröhlichkeit beim Gottesdienst und einem rundum gelungenen Jubiläumsfest mit viel Musik sowie ungezwungenem Beisammensein.

 Der arabische Tanz war einer der Höhepunkte beim Grünewaldfest. TV-Foto: Erich Gerten

Der arabische Tanz war einer der Höhepunkte beim Grünewaldfest. TV-Foto: Erich Gerten

Wittlich. Rundum war es zu spüren: Die Einrichtung Maria Grünewald hat Atmosphäre und versprüht Atmosphäre. Schon das Begrüßungsschild "Herzlich Willkommen zum Grünewaldfest" in luftiger Höhe über der Einfahrt zwischen zwei Bäumen versprühte Lebendigkeit. In diesem Jahr feierte Maria Grünewald, die Einrichtung für Menschen mit geistiger Behinderung, gleich vier Jubiläen: 35 Jahre Bestehen, 20 Jahre Tagesförderstätte, zehn Jahre Rock im Wald und zehn Jahre Mary Greenwood. Die hauseigene Band mit behinderten und nichtbehinderten Musikern hat sich mittlerweile in der Szene bekannt gemacht, und das deutschlandweit. Am Freitagabend war das Festzelt proppenvoll mit 500 jungen und jung gebliebenen Rockmusikfans. Mit einem Gottesdienst voll ansteckender Fröhlichkeit begann der Sonntagmorgen. Bereits beim ersten Lied "Wir feiern heut ein Fest" erklang rhythmisches Klatschen und eine Atmosphäre, die voll guter Laune war. Der Gottesdienst wurde zelebriert von Dechant Halffmann, begleitet von Bernd Oster und dem Chor Quer-Beet, mittendrin Grünewald-Leiterin Anna Endres, Schirmherr Landtagsabgeordneter Dieter Burgard, ehemals selbst Grünewald-Mitarbeiter, und Landrätin Beate Läsch-Weber. Im Festzelt trafen sich Menschen aus ganz Rheinland-Pfalz.. "Hallo, ich bin der Andy, alles klar? Und ich der Erwin." Berührungsängste sind vergessen beim Grünewaldfest. So entstand bei viel Musik mit der Jugendkapelle Lüxem, dem Spielmannszug Hontheim und den Rouhrer Nachtschwärmern ein gelungenes Jubiläumsfest. Begeistert aufgenommen wurde der Arabische Tanz mit behinderten Kinder sowie die Rollstuhl-Tanzgruppe der Tagesförderstätte. Stammgast bei den Grünewaldfesten ist das Japanische Trommelensemble Hi-Cheong aus Trier. Bei regenfreiem Sommerwetter war der Außenbereich ganztägig umlagert. Da waren beispielsweise der Stand der Grünewald-Messdiener, der Kräuterstand des Förderkreises Maria Grünewald, Bollerwagenfahrten, Sinnesgarten, Raum der Stille, türkische Spezialitäten und vieles mehr. 35 Jahre Grünewald heißt auch 35 Jahre Verbindungen nach Lüxem, beispielsweise durch viele Auftritte des Musikvereins Lüxem. Seither gibt es auch den Schwenkbraten beim Grünewaldfest durch den Lüxemer Kegelclub "Lausbuben". Das war allemal eine Ehrung wert. "Grünewald ist erwachsen geworden". Die Worte des Schirmherrn Dieter Burgard treffen den Kern. "Maria Grünewald ist Heimat, Lernort, Arbeitsstelle und ein Ort des Gebetes, und immer wieder des Feiern wie heute." Burgard gab einen kurzen Einblick in die Geschichte. Der Ursprung war bereits im Jahre 1900 mit dem Bau einer Lungenheilstätte für Männer. Es folgte 1921 die Kinderheilstätte Maria Grünewald. 1972 wurde daraus das Bildungs- und Pflegeheim für Menschen mit geistiger Behinderung. Nach erfolgreichem Kampf gegen die Schließungspläne 1984 entstanden Erweiterungen und inhaltliche Verbesserungen wie Tagesförderstätte, Sporthalle, Schwimmbad, Wohnheim für Erwachsene und Außenwohngruppen sowie die Öffnung für Region.

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