Aschermittwoch ist gar nichts vorbei

ALTRICH. (peg) Seit einem Jahr treten sie gemeinsam mit Kölschen Liedern auf. Die sieben Musiker der Band "Pik Sibbe" eint jedoch mehr als die Liebe zu Stimmungsliedern vom Rhein: Jeder einzelne spielt auch in anderen Formationen mit.

 Die Lust an Kölschen Lieder hat die Band "Pik Sibbe" zusammengebracht: Thomas Gietzen, Anne Meyer, Michael Stoffel, Reinhard Zorn, Nico Wilms-Posen, Simon Ant und Katharina Okfen (von links nach rechts). TV-Foto: Petra Geisbüsch

Die Lust an Kölschen Lieder hat die Band "Pik Sibbe" zusammengebracht: Thomas Gietzen, Anne Meyer, Michael Stoffel, Reinhard Zorn, Nico Wilms-Posen, Simon Ant und Katharina Okfen (von links nach rechts). TV-Foto: Petra Geisbüsch

Wenn "Pik Sibbe" proben, wird es laut. Das stört die Nachbarn aber nicht, im Gegenteil. Es gehen sogar ein paar Fenster nebenan auf, auf dem Grundstück linkerhand schnappt sich die Hausherrin das Gartengeschirr, geht ein bisschen Unkraut zupfen und nutzt die Gelegenheit zum Mitsingen. Die Texte kennt man landauf, landab: die ruuten Ruusen, die er an sie verschenkt, die Dinge, die verdammt lang her sind, oder das allzeit gültige "Viva Colonia". Kölsche Lieder sind es, die die sieben jungen Leute jeden Donnerstag im Zimmer von Nico Wilms-Posen proben. Er ist der Schlagzeuger, vor sechs Jahren bis auf Bundesebene erfolgreich beim Wettbewerb "Jugend musiziert".Die Initialzündung kam in der Schule

Saxofonist Michael Stoffel stammt ebenfalls aus Altrich, alle anderen kennen sich aus der Schule. Von dort kam vor einem Jahr auch die Initialzündung zur Bandgründung. "Drei von uns waren in der Schülervertretung", erzählt Bassistin Anne Meyer. Als man über die Gestaltung des Fastnachtsballs diskutierte, schlossen sie sich kurzerhand zu "Pik Sibbe" zusammen - in Anlehnung an Kölns wohl berühmtesten musikalischen Export, die Gruppe BAP. Was sie spielen, gefällt Generationen übergreifend. "An der Mosel haben wir schon mal 'ne Kirmes zum Leben erweckt, auf der nur alte Leute waren", erinnert sich Reinhard Zorn, der Sänger, "die tanzten nachher auf den Bänken." Zu den treuesten Fans gehören, fast liegt es in der Natur der Sache, die fröhlichen Altricher Möhnen: Am Rosenmontag haben sie dafür gesorgt, dass die junge Gruppe vom Wagen herunter den diesjährigen Umzug begleitet. Und dann geht's ratz fatz weiter nach Lieser in die Turnhalle, wo die nächsten Jecken auf "Pik Sibbe" warten. Dann werden sie ihre Auftritte am PWG - Unterstufenball - und am Cusanus-Gymnasium - Kappensitzung - schon hinter sich haben. Die Fastnacht, oder, wie der Kölner sagt, den Karneval, mögen die Bandmitglieder alle. Verkleidet wird sich je nach Lust und Laune ganz individuell, nicht uniform. Vielleicht spielen sie ja demnächst auch wirklich einmal in Köln, pardon, immerhin fast in Köln: Michaels Onkel lebt in Leverkusen, und der hat bald Geburtstag. Wer "Pik Sibbe" buchen möchte, sollte neben dem ausgehandelten Honorar auch eine Kiste Kölsch mitbringen. Die Kiste Kölsch gehört dazu

"Die ist auch bei unseren Proben obligatorisch!", lacht Thomas Gietzen und weist auf den Kasten hin, der in der Mitte des Zimmers steht. Prostet den anderen zu, nimmt einen Schluck, und stimmt die ersten Takte von "Trink doch eine mit" an. Auf der homepage der Formation, deren dreistündiges Repertoire selbst in der Fastenzeit ein echter Knaller ist, finden Interessenten eine Fülle von weiteren Informationen: www.piksibbe.ag.vu.

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