Pferdesegnungen sind in vielen Regionen fest im Jahresablauf integriert. Doch warum in die Ferne schweifen, liegt der Segen doch so nah. Pferdesegnungen haben eine lange Tradition in Oberöfflingen und wurden nur durch den zweiten Weltkrieg unterbrochen. Carmen Metzen, die Organisatorin: "Wir erwarten bei tollem Wetter einen bunten Pferdemix aus Nah und Fern." Ihre Erwartungen erfüllten sich: Füchse, Schimmel und Braune mischten sich recht bald unter Falben, Rappen und Schecken. Darunter auch Pferde mit ihren Reitern aus dem Raum Köln und dem Westerwald. Seit 1999, damals mit 30 Pferden, belebt die Gruppe der Oberöfflinger Pferdefreunde diesen alten Brauch wieder. So auch an diesem Ostermontag mit einer etwas längeren Heiligen Messe in der Filialkirche St. Mauritius, denn der kleine Manuel Dodt aus Oberöfflingen wollte noch getauft werden. Nach Messe und Taufe begab sich Pater Johannes in gefahrvollere Arbeit, mitten in den Pferde- und Reiterpulk. Respektvoll segnete er, unter Anteilnahme zahlreicher Zuschauer, die 96 Pferde und Reiter mit Weihwasser und Buchsbaumzweig. Einige Pferde konnten vom Segen nicht genug bekommen, reckten ihre Hälse, blähten ihre Nüstern und bissen in den verlockend grünen Buchszweig von Pater Johannes. Der nahm es gelassen. Nach der offiziellen Pferdesegnung stärkten sich Reiter und Gäste an den Ständen der Pferdefreunde und der Dorfjugend mit Würstchen, Waffeln und Getränken. Den Erlös werden sie in einen neuen Jugendraum investieren. Mit einer Plakette zur Erinnerung an die Pferdesegnung 2007 in Oberöfflingen machten sich Pferde und Reiter bald auf ihren gesegneten Heimritt, der hoffentlich ohne "Hals- und Beinbruch" endete.