Aus Liebe zu alten Gebäuden

Wittlich/Scharfbillig · Eine Hommage an das Leben auf dem Land und in alten Häusern soll das Buch, das Barbara Mikuda-Hüttel herausgegeben hat, sein. Auf 140 Seiten beschreiben sie und weitere Autoren Gebäude, die liebevoll und teilweise über Jahre restauriert worden sind. Dabei will Mikuda-Hüttel neugierig machen und die Vorteile eines Altbaus aufzeigen.

 Die Herausgeberin Barbara Mikuda-Hüttel mit dem Buch, das sie in Wittlich vorstellen wird. TV-Foto: Christina Bents

Die Herausgeberin Barbara Mikuda-Hüttel mit dem Buch, das sie in Wittlich vorstellen wird. TV-Foto: Christina Bents

Foto: Christina Bents (chb) ("TV-Upload Bents"

Wittlich/Scharfbillig. Eine breite Holzfensterbank, auf der eine Katze schläft, dicke Steinwände, die den Alltag nur schwer durchkommen lassen, Türen, die mit geschnitzten Ornamenten die Neugier schüren, was sich dahinter verbergen könnte. So können Altbauten wahrgenommen werden. Aber selbst ein altes Gebäude zu renovieren, davor scheuen viele Menschen zurück, denn oft ist die Unsicherheit groß, was bei einem Umbau an Arbeit und finanzieller Belastung auf den Bauherren zukommen könnte. "Dabei prägen alte Häuser die Dörfer und sind wichtige Erinnerungen für nachfolgende Generationen", sagt Barbara Mikuda-Hüttel, promovierte Kunsthistorikerin, die selbst in einem ehemaligen Klosterhof in Scharfbillig (VG Bitburger Land) lebt.
Sie verweist auf den bayerischen Wohnstil, unter dem sich jeder etwas vorstellen kann, und erklärt: "Eine Region kann nur dann locken und Identität stiften, wenn sie Charakter hat und über eine unverwechselbare Kulturlandschaft verfügt." Für sie sind massiv gemauerte Streckhöfe, Quereinhäuser und gelegentlich herrschaftliche Landsitze in der Eifel Gebäude, die den Orten Charme und Unverwechselbarkeit verleihen.
Barbara Mikuda-Hüttel ist überzeugt: "Angesichts der Baumaterialien, der aufwendigen Handwerkskunst und ihrer Individualität sind diese Häuser unbezahlbar." Weiter sagt sie: "Kein Neubau, sei er auch noch so gut, kann es baubiologisch dem Klima angemessen und intelligent mit den Bauten unserer Vorfahren aufnehmen".
In ihrem Buch "Schönheit in Stein" stellen Hausbesitzer ihre Gebäude vor, neun an der Zahl. Unter anderem gehören das alte Pfarrhaus in Dudeldorf-Ordorf, ein Bauernhaus in Holsthum und Schloss Wolsfeld dazu. In den Texten sind die Gebäude beschrieben, es gibt Fotos von den Innenräumen, den Außenanlagen und liebevollen Details wie Türgriffen, geschnitzten Ornamenten und Plänen, an denen man die durchdachten Anlagen der Häuser auf einen Blick nachvollziehen kann. Einige erzählen auch, was ihre Motivation ist, das Gebäude zu renovieren und wie sie es individuell gestalten.
Wert hat die Herausgeberin darauf gelegt, dass das Buch eine ansprechende, hochwertige Gestaltung und gute Fotos enthält. Schon seit zehn Jahren hat Barbara Mikuda-Hüttel die Idee für das Buch. Dann überlegte sie zunächst für die Vereinszeitschrift der Interessengemeinschaft Bauernhaus, dessen Kontaktstelle sie und ihr Mann in Trier sind, zum Thema Steinbautradition in der Südeifel zu schreiben. Doch der Geschäftsführer des Vereins schlug vor, daraus ein Buch in der Reihe "Schriften zu Hauslandschaften" zu machen. Mit dem Verein und weiteren Sponsoren konnte die Idee schließlich in die Tat umgesetzt werden.
Die Lesung zum Buch "Schönheit in Stein- Ländliche Architektur in der Südeifel" beginnt am Mittwoch, 7. Dezember, 18 Uhr, in der Casa Tony M. (alte Posthalterei Thurn & Taxis), Marktplatz 3, Wittlich. Weitere Informationen und Platzreservierungen Telefon 06571/171355 oder E-Mail an info@kulturamt.wittlich.de. Das Buch ist erhältlich bei der Interessengemeinschaft Bauernhaus, Redaktionsbüro Bernd Fröhlich, Peiner Straße 127, 38112 Braunschweig, Telefon 0531/512108, Mobil 01577 3581831, E-Mail an vs_ froehlich@igbauernhaus.de. Das Buch kostet 17,90 Euro.

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