Bürger kämpfen gegen den Verkehr

Anwohner der Hetzerather Ortsdurchfahrt haben eine Bürgerinitiative gegründet. Sie wollen dafür kämpfen, dass der Schwerlastverkehr aus dem Ort herausgehalten wird und die Autos langsamer fahren.

 Verstopftes Hetzerath: Anwohner haben ihre Autos auf der Hauptstraße geparkt und so den Durchgangsverkehr empfindlich gestört. TV-Foto: Marion Maier

Verstopftes Hetzerath: Anwohner haben ihre Autos auf der Hauptstraße geparkt und so den Durchgangsverkehr empfindlich gestört. TV-Foto: Marion Maier

Hetzerath. (mai) Donnerstagnachmittag in der Hetzerather Ortsdurchfahrt. Im dichten Verkehr gibt es immer wieder kleine Staus. Autos und Laster werden ausgebremst von einigen PKW, die auf der Straße parken. Gelegentlich wird gehupt, und laut Anwohnern machen LKW-Fahrer auch schon mal unhöfliche Zeichen mit den Fingern. Ein paar Laster weichen auf Bürgersteig oder Radweg aus, wo glücklicherweise gerade niemand unterwegs ist.

Bürgerinitiative für ein lebenswertes Hetzerath



Die parkenden Autos stehen an diesem Tag nicht zufällig am Straßenrand. Dahinter steckt die neu gegründete "Bürgerinitiative für ein lebenswertes Hetzerath". Initiator Markus Lorenz erklärt: "Wir wollen, dass die L 141 für den Schwerlastverkehr gesperrt wird. Außerdem möchten wir, dass der Auto-Verkehr, der mit überhöhter Geschwindigkeit durch den Ort fährt, durch bauliche Maßnahmen gezwungen wird, langsamer zu fahren."

Die Verkehrsberuhigung sei versprochen worden, so Lorenz. Sie hätte innerhalb des Ausbaus der Ortsdurchfahrt, der im April abgeschlossen wurde, erfolgen sollen. Lorenz: "Nichts davon ist umgesetzt worden. Die Situation ist noch dramatischer und unsicherer geworden. Lärm- und Schmutzbelastung haben zugenommen."

Das ist es, was viele Anwohner auf die Palme bringt und einige von ihnen an diesem Nachmittag auf die Straße treibt. Hubert Endres gehört dazu. Er hat — wie einige andere Anwohner — sein Haus gerade erst im Rahmen der Städtebauförderung renovieren lassen. Auch angebaut hat er. "Wenn ich das gewusst hätte, hätte ich nichts investiert. Die Verkehrswerte der Gebäude fallen, ich habe einen permanenten Verlust." Seine Mieterin steht neben ihm und sagt: "Ich bin fertig mit den Nerven, ich will ausziehen. Ich bin Rentnerin und höre den ganzen Tag den Lärm, morgens ab 5 Uhr. Ich kann kein Fenster öffnen." Auch Jürgen Valentin und Markus Lorenz wollen wegziehen, wenn sich nichts ändert. Valentin hat während seines Urlaubs in dieser Woche die Laster gezählt. Er kam auf bis zu 80 in einer Stunde. Für die starke Belastung macht er auch die aktuelle Baustelle im Industriepark Region Föhren (siehe Seite 14) verantwortlich. "Die fahren uns den Bürgersteig, den wir gerade gezahlt haben, wieder kaputt", sagt Endres. Zur Verkehrsituation in der Ortsdurchfahrt haben Ortsgemeinde und VG-Verwaltung für den 24. November einen runden Tisch mit Landesbetrieb Mobilität, Polizei und Fraktionsvorsitzenden des Gemeinderats geplant.

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