Bürger pflegen ihr Dorf

Nachdem Ex-Ortsbürgermeister Hermann Lossbrand den Zustand des Dorfes öffentlich hart kritisiert hatte, legen Ortsbeirat und Bürgermeister Peter Zenner im Gegenzug nun eine durchaus positive Bilanz ihrer Arbeit vor.

Dierscheid. (lars/red) Der Dierscheider Ortsbürgermeister Peter Zenner und der gesamte Gemeinderat wehren sich gegen die von Ex-Bürgermeister Hermann Lossbrand öffentlich geäußerte Kritik an Pflege und Sauberkeit in Dierscheid.

"In den vergangenen Jahren wurden innerörtlich, aber auch im nahen Umfeld, freiwillig von Bürgern Pflegemaßnahmen, beispielsweise am alten Wasserbehälter, Dreck-Weg-Tage oder bei der Anpflanzung von Wacholder, übernommen, an denen sich Lossbrand nicht beteiligte. Die regelmäßigen Pflege- und Gemeindearbeiten liegen schon seit etwa 20 Jahren in bewährter, fachgerechter Hand. Aber wir sind lernfähig, und bei ausreichend finanziellen Mitteln kann die Pflege bis zur Perfektion intensiviert werden", erklärt Ortsbürgermeister Zenner und ist sich darin mit allen sechs Mitgliedern des Gemeinderats einig.

Aktuell seien in der Ratssitzung vom 25. Juni die Renovierung der Außenfassade des Museums, des Buswartehäuschens und der Schutzhütte beschlossen worden. In dieser öffentlichen Sitzung hätte der erfahrene Altbürgermeister unter dem Tagesordnungspunkt "Bürgerfragestunde", falls er anwesend gewesen wäre, direkt und öffentlich dem Rat seine Vorstellungen unterbreiten können, merkt Zenner an.

Er verweist darauf, dass 2002 von der Gemeinde mit der Unterschrift des damaligen Ortsbürgermeisters Lossbrand und mit den Unterschriften aller sechs Ratsmitglieder die Aufhebung der am Ortsausgang gelegenen Einbahnstraße beantragt worden sei.

Von Rückschritt kann keine Rede sein



Mit Unterstützung der Verwaltungen (Verbandsgemeinde, Kreisverwaltung und Landesbetrieb Mobilität Trier) und nach Prüfung der verkehrsrechtlichen Belange sei es dem heutigen Rat gelungen, dass die neue verkehrsgerechte Anbindung an die L 49 zu 65 Prozent bezuschusst wird.

Von Stillstand oder gar Rückschritt kann daher aus Sicht des Bürgermeisters und des Rates keine Rede sein. "Nach Abschluss dieser Baumaßnahme ist Dierscheid keine ,Sackgasse' mehr und für rund ein Drittel der Bürger bedeutet die Nutzung dieses Weges mit dem Auto eine Verkürzung von bis zu 700 Metern bei gleichzeitiger Entlastung des innerörtlichen Verkehrs. Den Hinweis, dass die meisten Anwohner des Neubaugebietes seit Jahren gegen die Einbahnstraßenregelung verstoßen, sollte er dann auch bei sich selbst überprüfen, wenn er mit seinem Traktor hinauf tuckert", sagt Zenner.

Einig ist sich die heutige Ortsspitze mit Lossbrand, dass die im Dorfmuseum ausgestellten Exponate die Besucher über die Vergangenheit informieren. Zenner fragt jedoch: "Warum hat Lossbrand dann 2004 ohne für uns ersichtlichen Grund alle Ausstellungsstücke, die angeblich sein Eigentum waren, entfernt? Welchen Besuchern sind diese fehlenden Gegenstände heute zugänglich?" Leider werde seit diesem Zeitpunkt auch ein Ordner mit für den Rat wertvollen Schriftstücken vermisst.

Das von Lossbrand ebenfalls bemängelte Verhalten der Hundebesitzer auf zwei Wiesen im Dorf halten auch Zenner und der Rat für ein schwierig zu lösendes, dabei aber bereits seit sehr langer Zeit virulentes Problem, und das nicht nur in der Ortsgemeinde Dierscheid. "Aber auch daran arbeiten wir", erklärt Zenner und fordert Lossbrand künftig zu einer faireren und vor allem direkten Kommunikation auf.

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