Bürgerhalle oder Friedhof

In einer Grundsatzentscheidung bekennt sich der Salmtaler Rat dazu, die Bürgerhalle erweitern zu wollen. Angesichts der hohen Verschuldung mahnten der erste Beigeordnete und die FWG Salmtal, zuerst die Wege auf den Friedhöfen zu verbessern.

Salmtal. (sys) In der Gemeinderatssitzung in Dörbach stand der Antrag der FWG-Fraktion Hower im Vordergrund, sich rasch mit dem Anbau an die Bürgerhalle zu beschäftigen. Der erste Beigeordnete Peter Scheit gab zu bedenken, dass die notwendigen Arbeiten auf den beiden Friedhöfen im Haushalt Priorität haben sollten. Die Sanierung der Wege werde "einige Zehntausend" kosten. Er schlug vor, erst in zwei bis drei Jahren mit dem Anbau zu beginnen. Bis dahin sei Zeit für eine "vernünftige" Planung und die Bereitstellung der Mittel.

Hower konterte, er wolle verhindern, dass die Einnahmen aus der 1000-Jahr-Feier bis dahin im Haushalt verschwunden seien. Der Anbau sei wichtiger als die Friedhöfe. "Ich akzeptiere keine Verschiebung", so Hower.

Karl Klein (CDU) kritisierte den Bürgermeister. Seit dieser das Projekt in die Hand genommen habe, sei nichts geschehen. "Wenn du mich nicht ausgebremst hättest, wären wir viel weiter", warf er Reinhard Berg vor. Klein plädierte dafür, nicht länger zu warten und bot an, freiwillige Helfer aus den Vereinen zu mobilisieren. Rudolf Monzel (CDU) pflichtete ihm bei: "Das müsste schon lange in Bewegung sein." Bergs Vorschlag, die Aufgabe an den Bauausschuss zu übertragen, lehnte Klein ab. Besser sei es, Leute zu finden, "die Spaß daran haben".

Hower schlug vor, Karl Klein an die Spitze des Teams zu stellen. Er habe in der Vorbereitung der 1000-Jahr-Feier "hervorragende Arbeit geleistet". Seine Prognose: "Dann kann man nächstes Jahr an Weihnachten schon was sehen." Robert Becker (FWG Salmtal) bremste die Euphorie. "Hier fehlen Konzept, Plan und Kosten."

Die Fraktionen einigten sich darauf, einen Grundsatzbeschluss zu fassen, in dem sie festhielten, dass der Rat "so schnell wie möglich" einen Anbau realisieren möchte. Die Planung und die Aufgabe, freiwillige Helfer in den Vereinen zu suchen, übertrug der Rat dem Bauausschuss. Einig waren sich alle, die verbleibenden rund 20 000 Euro aus den Einnahmen der 1000-Jahr-Feier für das Projekt zu verwenden. Das reiche allerdings nicht, gab der erste Beigeordnete Peter Scheit zu bedenken. Er rechnet mit Baukosten in Höhe von ungefähr 60 000 Euro. Der Anbau solle zusätzlich zu einer Lagermöglichkeit für Tische und Stühle eine neue Küche erhalten. Um die notwendigen Mittel zu sichern, beschloss der Rat, für den Anbau bereits im Haushalt 2010 einen Posten vorzusehen.

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