Bürgerinitiative gegen Bebauungsplan

Obwohl der Bebauungsplan eines Weininstituts am Noviander Weg in Osann-Monzel noch nicht entschieden ist, werden im Ort Proteste vonseiten der Bürger laut. Die Initiative "Attraktives Osann-Monzel" will den Bau des Instituts verhindern.

 Bürger in Osann-Monzel befürchten, dass durch die Ansiedlung des Weinanalyse-Instituts die schöne Landschaft zerstört wird. TV-Foto: Archiv/Marion Maier

Bürger in Osann-Monzel befürchten, dass durch die Ansiedlung des Weinanalyse-Instituts die schöne Landschaft zerstört wird. TV-Foto: Archiv/Marion Maier

Osann-Monzel. Fehlende Informationen, Zerstörung des Landschaftsbilds und der Umwelt, zu viel Verkehr, Schaden am Renommee der Weinregion: Die Liste mit Gründen gegen das Vorhaben aus Sicht der Bürgerinitiative "Attraktives Osann-Monzel" ist lang. Es geht um den geplanten Bau des Heidger Instituts am Noviander Weg. Das Weinanalyse-Institut will seinen Sitz von Kesten in den Moselort verlegen. Sehr zum Ärger der Anwohner. Diese fühlen sich übergangen und kritisieren das Bauvorhaben. "Das stinkt mir mehr und mehr nach einem Skandal höchster Ordnung", sagt Hans Poerschke, der selbst im Noviander Weg wohnt.

Plan der Firma Heidger ist es, am Noviander Weg unterhalb der Hangspitze sowohl ein Werksgebäude als auch zwei Wohnhäuser zu errichten. "Die Belastung der Umwelt ist intensiv geprüft und mit Auflagen belegt", erklärt Geschäftsführer Volker Heidger auf TV-Anfrage und weist somit einen Vorwurf zurück. Die Anlage soll sich nach dem Bebauungsplan in das bestehende Umfeld einordnen und sei an das Landschaftsbild angepasst, sagt auch Anton Hauprich, Leiter der Bauverwaltung der Verbandsgemeinde Wittlich-Land.

Ein Punkt, den Poerschke anders sieht: Der Bau zerstöre die moseltypische Landschaft. Weiterhin schade die Ansiedlung der Firma dem Ansehen der Region. Denn Heidger "betreibt de facto Verkaufsförderung für den Absatz ausländischer Weine", meint Poerschke. Die Weinregion vor Ort trage somit einen Schaden davon. Auch an die Schaffung neuer Arbeitsplätze glaubt der Anwohner nicht. "20 zusätzliche Arbeitsplätze sind kompletter Schwachsinn."

Mit einer Unterschriftenaktion will die Bürgerinitiative gegen das Bauvorhaben angehen. Der Heimat- und Verkehrsverein hat sich hinter sie gestellt und einen Infoabend veranstaltet, um die Wissenslücken zu schließen.

Hier greift Unverständnis vonseiten der Gemeinde: Bürgermeister Matthias Stoffel kann die Kritik nicht nachvollziehen. "Der Informationsstand der Bürger war immer optimal", erklärt er. Nur am Interesse fehle es, so seine Einschätzung. Schließlich sei ein Großteil der Bewohner einer Versammlung zum Bauprojekt im Juni aufgrund eines Fußballspiels ferngeblieben.

Es steht also Aussage gegen Aussage in Osann-Monzel. Fakt ist: Der Flächennutzungs- und Bebauungsplan liegen so weit vor und müssen noch in der nächsten Gemeinderatssitzung Ende August beschlossen werden.

Die Gemeinde will nichts überstürzen. "Wir werden alle Anregungen und Bedenken sehr kritisch betrachten", betont Stoffel.

In der darauf folgenden Offenlage haben alle Bürger das Recht, die Pläne bei der Verbandsgemeinde Wittlich-Land einzusehen.

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