Bürgersteig bringt Bürgern Leid: Hetzerath und der LKW-Verkehr

Der Verkehr durch die neu ausgebaute Ortsdurchfahrt nervt die Hetzerather. Gestern hat es wieder "gerummst": Ein LKW hat morgens einen Balkon beschädigt. Nachmittags parkten Anwohner gezielt am Straßenrand, um auf ihre Nöte hinzuweisen.

Hetzerath. (sos) "Vorgestern wurden 80 LKW in einer Stunde gezählt. Hier kommt der nächste schon", sagt Erwin Burkhart. Er steht vor seinem Haus an der stark befahrenen Hauptstraße. Durch den Kändel am Balkon scheint seit gestern die Sonne. Ein LKW war einfach zu hoch und zu nah dran an Burkharts Haus: "Der Fahrer hat auf dem Bürgersteig geparkt. Als er wieder losfuhr, hat er den Balkon gerammt. Jetzt muss das die Versicherung regeln. Die Schadenshöhe ist unbekannt, aber Erwin Burkhard weiß: "Das Problem sind die LKW, die auf dem Bürgersteig parken oder drüber fahren. Mit der neuen Straße ist das schlimmer geworden." Ein Mischer rollt vorbei, der Krach beendet das Gespräch. Nebenan wohnt Klothilde Denis. Ihr Haus ist frisch angestrichen. Wie lang die Farbe bleibt, weiß sie nicht. "Gestern habe ich Handtücher draußen getrocknet. Das mache ich nicht mehr. Es ist unmöglich. Es sind nicht nur die LKW. Das ist eine Rennstrecke geworden. Wir müssen was unternehmen", sagt sie. Sie steht am neuen Bürgersteig, der flach in die Straße übergeht. Korrekt daneben stoppt der Wagen von Ortsbürgermeister Otmar Mischo. Er sagt: "Ich habe gehört, ein LKW würde unterm Balkon hängen." Der LKW ist weg, die anderen rollen weiter. "Man versucht die Leute zu motivieren, dass sie ihre Häuser schön machen wie Familie Denis. Aber wie sieht alles nach zwei Jahren aus? Wenn es regnet, wird das mit dem Dreck noch schlimmer. Es ist deprimierend", sagt der Ortschef und: "Das Land ist gefordert. Wir brauchen ein Durchfahrtsverbot für LKW über 7,5 Tonnen." Mischo hat gerade Radio gehört: "Die LKW-Maut wird erhöht. Was meinen Sie, was dann hier erst los ist." Eine gute Nachricht gibt es. Laut Reinhard Müller, Industriepark Region Trier (IRT), soll der Transport von Erdmassen von einer IRT-Baustelle, der viel LKW-Verkehr durch Hetzerath verursacht hat, am gestrigen Freitag abgeschlossen werden. Am Nachmittag parken Hetzerather PKW gezielt am Straßenrand, um den Durchgangsverkehr zu stören. Sie hoffen auf eine Lösung - auch am geplanten "Runden Tisch" am 24. November.

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