Traben-Trarbach/Wolf. (red) Achtzig Jahre lang, von 1480 bis 1560, bewohnten die "Kogelherren" das Wolfer Kloster. Sie gehörten zu den "Brüdern vom Gemeinsamen Leben", einer vorreformatorischen Erneuerungsbewegung. Diese Bewegung hatte ihren Ursprung in den Niederlanden des 14. Jahrhunderts und verbreitete sich rasch über das westliche Europa. Luther selbst hat die "Brüder" noch 1532 hoch gelobt: "Wenn es um alle so stünde wie um die Brüderhäuser, so wäre die Kirche allzu selig schon in diesem Leben."

Der letzte Wolfer Kogelherr wurde zum ersten evangelischen Pfarrer des Ortes. Höchst wahrscheinlich gehören die Wolfer "Brüder" auch zur Geschichte des "Heidelberger Katechismus".

Dieser Bezug zu einem der spannendsten Abschnitte der europäischen Geschichte war für die AG Wanderwege des Bürgervereins Grund genug, ihrem Andenken einen Weg zu widmen: den Kogelherrenweg. Der Weg ist auch Teil der neuen Mosel-Erlebnis-Route, die von Trier bis nach Koblenz führt. Am Samstag, 27. September, wird der Kogelherrenweg (Länge circa 15 Kilometer, Höhenunterschied circa 240 Meter) offiziell eröffnet. Der Weg führt von Wolf über Kröv, Kinheim, Kindel, Wolfer Klosterruine zurück nach Wolf. Wer möchte, kann um 10 Uhr an einer geführten Wanderung teilzunehmen, die an der Tourist-Info in Wolf startet. An verschiedenen Stationen wird Pfarrer Ingo Seebach interessante Informationen über die Geschichte der Kogelherren erzählen. Für 15 Uhr ist am Wolfer Kloster (bei schlechtem Wetter im Wolfer Kirchenkeller) eine kleine Feier mit Grußworten, Imbiss und Wein geplant.

Der Kogelherrenweg wurde inzwischen auch von den Mitgliedern der AG Wanderwege komplett ausgeschildert. An vier Stationen wurden Hinweistafeln mit Erläuterungen zur Geschichte der Kogelherren aufgestellt.