Bessere Nachbarschaft

Zwei Altbauten sollen Platz für modernes Wohnen plus ein Ladenlokal und nicht zuletzt die "Uralt"-Forderung nach einem Durchgang zwischen Neustraße und Altneugasse schaffen. Diese Stadtratsidee will Hans Krebs realisieren.

Wittlich. Neustraße Zehn und Zwölf sind zwei "Leerstandsadressen", in die die Stadträte große Hoffnungen setzen. Die Stadt hat die Häuser gekauft, um ein Projekt Realität werden zu lassen: Den Wunsch nach einer Passage zwischen Neustraße und Altneugasse, die wiederum zur Burgstraße führt.

Fassade soll an alte Struktur erinnern

Der Angelegenheit angenommen hat sich Architekt Hans Krebs. In der Einwohnerversammlung sagte er deutlich: "Es ist jeder aufgerufen, hier für mich in die Bresche zu springen." Alsdann stellte er seine bereits im Stadtrat gezeigten Pläne vor: Er will einen Durchgang im Bereich jetziges Haus Hees schaffen, der sich auf einer Seite an ein Ladenlokal mit rund 100 Quadratmetern Gewerbefläche anschließt (jetziges Haus Junker). Darüber sollen drei große und drei kleinere Wohnungen entstehen. Für das Projekt werden beide Häuser abgerissen. Die zukünftige Fassade soll dennoch zweigeteilt bleiben, wenn auch in ihrer Struktur sozusagen umgekehrt wie bis dato: So wird beispielsweise der nun von der Neustraße aus gesehen rechts zu sehende Zwerggiebel (Haus Hees) später nach links rutschen. Auch die historischen Säulen des Hauses Hees sollen später auf der linken Fassadenhälfte Platz finden. Bürgermeister Ralf Bußmer erklärte zu den erhofften Auswirkungen des Bauprojekts, man wolle damit den Einzelhandel in der Innenstadt stärken und für ihn größere Flächen schaffen.

Projekt soll Abwärtsspirale durchbrechen

Hans Krebs sagte: "Wir wollen einen Anreiz geben für die Neustraße, die krankt." Er wünsche sich übrigens noch weitere Investoren in der Stadt, denn es gebe noch vieles anzupacken: "Wir müssen was tun, sonst geht unsere schöne Innenstadt vor die Hunde."

Der Bürgermeister ergänzte, man wolle mit dieser Maßnahme die "Abwärtsspirale" durchbrechen, man erhoffe sich "einen Effekt vom Passageprojekt".

Ein Bürger bemerkte: "Wenn man von der Burgstraße in die Altneugasse blickt, sieht die rechte Seite ja noch manierlich aus. Aber solange die linke Seite so aussieht, wird man da keine Leute reinlocken. Da meint man, man wäre im letzten Dreckecken von Wittlich."

Von Seiten der Stadt könne man nicht eingreifen, hieß es, es sei denn, man hätte eine "gewisse Gefahrensituation". Dass die zukünftige Passage derzeit nicht im "attraktiven Hinterhof-Paradies" endet, sieht auch Architekt Hans Krebs. Um den kritisierten Zustand zu ändern, forderte er auf, andere sollten ebenfalls aktiv werden. Er wünsche sich Investoren, vielleicht um die 30 Jahre alt: "Das ist ein gutes Alter. Dann erlebt man noch, dass man was davon hat."

Zum Stand der Dinge in Sachen Durchbruch-Projekt sagte er: "Wir würden es tun. Die Beschlüsse sind gefasst. Sobald alles vertragsfertig ist, könnte gebaut werden." Derzeit müssten noch "einige technische Dinge" mit den Behörden geklärt werden.

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