Beton soll Kapelle retten

Die Zeit überdauert auch kein Gott geweihtes Gebäude schadlos. Aus dem 17. Jahrhundert stammt die Kapelle "Zur Schwarzen Muttergottes", die die Stadt Wittlich nun vor dem Verfall rettet.

Wittlich. (sos) Dringend notwendig ist eine Sanierung der am Mundwald gelegenen Kapelle "Zur Schwarzen Muttergottes". Nachdem die Kreisverwaltung der Stadtverwaltung Mitte September eine Fundamentsicherung genehmigt hat, haben nun die Arbeiten begonnen. Die Stadt hatte angekündigt, die talseitige und die rückseitige Wand durch Betonbalken stabilisieren zu wollen. Außerdem wolle man Risse, wie beispielsweise in der Rückwand, mit Mörtel verschließen. Damit will man die Standfestigkeit verbessern. Das kleine Gebäude hatte sehr große Risse, insbesondere in der rechten Sandsteinsäule am Eingang, und war bereits vor wenigen Jahren durch eine Eigeninitiative zweier Wittlicher vor dem Zusammenfall gerettet worden. Außerdem war bei einem Pfarrfest in St. Bernhard Geld gesammelt worden, das die Pfarreien-Gemeinschaft etwa für die Innenausstattung (Leuchter und Ähnliches) zur Verfügung stellen, damit aber nicht die Stadt aus der Verantwortung für den Bauzustand entlassen will. Die Kapelle wurde 1985 unter Denkmalschutz gestellt. Ein umfassendes Sanierungskonzept, wie auch von der Kreisverwaltung gewünscht, gibt es derzeit noch nicht. Auch der Förderverein Wittlicher Kulturgüter hatte sich an die Stadtverwaltung gewandt, und in einem Schreiben Maßnahmen vorgeschlagen, auch um ein gepflegteres Aussehen des am Prozessionsweg nach Klausen gelegenen Denkmals zu erreichen. Bei der Stadt hatte man für die jetzigen Arbeiten und eine anschließende Neubepflanzung Kosten von 2000 Euro kalkuliert. Die Holzfigur der Muttergottes mit Kind wurde übrigens vor Jahren durch eine Kopie ersetzt. Damals kam das Original in das Trauungszimmer im Stadthaus.

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