Morbach Da war ein ganz schönes Gewusel in der Baldenauhalle in Morbach. Kurz vor 20 Uhr warteten die 50 jüngsten Musiker zwischen acht und 13 Jahren des Orchesters "Hör mal, was ich kann" auf ihren Auftritt. In professionelles Schwarz gekleidet, tuschelten sie im Vorraum, gingen an ihren Instrumenten noch einmal die Stücke durch, oder trippelten von einem Bein auf das andere.
Doch dann ging es los, auf die Bühne. Mit der "Galaxy Suite", geleitet von Jochen Hofer, ein Anfängerstück für Jugendorchester in vier Sätzen zeigten sie, was sie an einem Probetag und einem Probewochenende gelernt hatten. Die zwölf Schlagzeuger begannen, dann setzte das tiefe Blech ein, und schließlich folgten die Holzblasinstrumente.
Sie spielten ruhige Passagen, in denen die verschiedenen Lautstärken sehr gut umgesetzt waren, man konnte die einzelnen Sätze gut heraushören, und es gab sogar schon lateinamerikanische Rhythmen. Dietmar Heidweiler, neben Jochen Hofer einer der Dirigenten des Orchesters "Hör mal, was ich kann", erklärt: "Hier üben wir das Zusammenspiel im Ensemble, was allen weiteren musikalischen Herausforderungen im Orchester, insbesondere dem heimischen Musikverein, dienen soll."
Nach vier Stücken und einer Zugabe machten sie die Bühne frei für die 35 Musiker des Orchesters "Blasmusik macht Freu(n)de", das für Musiker ab 27 Jahren gedacht ist, die sich intensiver mit der Musik beschäftigen wollen. Sie spielten sehr homogen, sowohl rhythmisch anspruchsvolle Stücke mit schnellen Läufen als auch filigrane Musik. Sie hörten sehr gut aufeinander, denn bei einigen Harmonien war das aufgrund der Akkordstruktur wichtig, damit das Stück die richtige Klangfarbe bekommt.Im Stil der Canadian Brass wurde eine Version von "When the Saints" aufgeführt, bei denen das Publikum gleich mitklatschte.
Weitere Bewegung kam beim Publikum und den Musikern bei der "Wind band 4teens" auf. Die 14- bis 27-Jährigen spielten Marshing-Band-Arrangements aus dem Rock-Pop Bereich. Das reichte von "Eye oft the Tiger", über Gloria Estefans "Let's get loud" bis hin zu Stücken, die für spezielle Veranstaltungen komponiert worden sind. Den Jugendlichen auf der Bühne schien das sehr viel Spaß zu machen, denn sie schauten sehr konzentriert, zählten mit. Und bei einigen war nicht nur der Fuß, sondern der ganze Körper in Bewegung. Das übertrug sich ins Publikum, wo der ein oder andere ebenfalls mitwippte oder leise mitsang.
Dietmar Heidweiler sagt: "Durch die Ausbildungsprojekte der Kreismusikjugend im Kreismusikverband Bernkastel-Wittlich in Zusammenarbeit mit der Kreismusikschule bekommen wir den Kontakt zu den Musikvereinigungen in unserem Verband und zu den Eltern der Teilnehmer." Weiter erklärt er: "So wollen wir den Vereinen und unseren Schülern die musikalische Zukunft verbessern." Für die jüngeren Musiker des Abends waren diese Ziele erst einmal zweitrangig. Sie freuten sich nach ihrem Auftritt erst einmal über eine Stärkung, für die der Musikverein Morbach gesorgt hatte, bevor sie den anderen Gruppen zuhörten.